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MELDUNG/054: Amazon und Apple schotten ihre E-Book-Märkte mit proprietären Formaten bewusst ab (idw)


Johannes Gutenberg-Universität Mainz - 16.05.2013

Studie: Amazon und Apple schotten ihre E-Book-Märkte mit proprietären Formaten bewusst ab

Einheitlicher Standard EPUB3 empfohlen - Studie an Neelie Kroes, EU-Kommissarin für die Digitale Agenda, übergeben



Es gibt keine technischen und funktionalen Gründe, dass Amazon und Apple ihre E-Book-Welten mit proprietären E-Book-Formaten abschotten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die Univ.-Prof. Dr. Christoph Bläsi und Univ.-Prof. Dr. Franz Rothlauf von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) erstellt haben und die die Europäische und Internationale Buchhändlervereinigung EIBF am Donnerstag in Brüssel der EU-Kommissarin Neelie Kroes übergeben hat. Die beiden Wissenschaftler weisen darauf hin, dass der Standardformatvorschlag EPUB3 alle Möglichkeiten bietet, die es für E-Books heutzutage braucht - auch um multimediale und interaktive Elemente einzubinden. Amazon und Apple verwenden für ihre E-Books bisher Formate, die inkompatibel sind und damit den Nutzer auf den einmal gewählten E-Book-Händler festlegen. Das Format EPUB des International Digital Publishing Forum (IDPF) wird dagegen bereits jetzt von einigen unabhängigen E-Book-Händlern bedient.

In ihrer Studie, die die Buchhändlervereinigung EIBF in Auftrag gegeben hatte, weisen Christoph Bläsi vom Institut für Buchwissenschaft und Franz Rothlauf vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik allerdings auch darauf hin, dass mit einer industrieweiten Verwendung von EPUB3 alleine noch nicht die völlige Durchlässigkeit für Konsumenten gegeben wäre: Auch die Digital-Rights-Management-Maßnahmen der verschiedenen Welten müssten aufeinander abgestimmt werden. Dies sei jedoch, so die Studie, durchaus im Bereich des Möglichen - den entsprechenden Willen der Beteiligten vorausgesetzt.

Die 48-seitige Studie zur Interoperabilität von E-Book-Formaten wurde am Donnerstag offiziell Neelie Kroes, der EU-Kommissarin für die Digitale Agenda, übergeben und soll mit dazu beitragen, mittelfristig einen einheitlichen Markt für E-Books zu schaffen. Am Nachmittag stellten Christoph Bläsi und Franz Rothlauf die Ergebnisse der Studie in Brüssel der Öffentlichkeit vor und diskutierten sie bei einem Round-Table-Gespräch mit Fachleuten.

Weitere Links:
http://ec.europa.eu/digital-agenda/
http://www.europeanbooksellers.eu/pressrelease/interoperability-e-books-formats

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution218

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Petra Giegerich, 16.05.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Mai 2013