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ARBEIT/114: PEAG - Professionelle Hilfe bei der Jobsuche (Sozial Agenda)


Sozial Agenda Nummer 16 - Februar 2008
Magazin der Europäischen Kommission für Beschäftigung und Soziales

PEAG: Professionelle Hilfe bei der Jobsuche


Die Mitgliedstaaten setzen beim Umgang mit Massenentlassungen unterschiedliche Strategien ein. Im Fall des EGF-Projekts mit 3.300 Entlassungen an drei deutschen Standorten des taiwanesischen Mobiltelefonunternehmens BenQ wurde für die Arbeitskräfte, die in Bocholt und Kamp-Lintfort in Nordrheinwestfalen entlassen wurden, die Hilfe der Transfergesellschaft Personalentwicklungs- und Arbeitsmarktagentur GmbH (bekannt als PEAG) in Anspruch genommen. Die PEAG unterstützt seit mehr als 10 Jahren Arbeitslose bei der Jobsuche.


Nach der Schließung der BenQ-Standorte ermittelte ein Insolvenzverwalter, ob jemand das frühere Unternehmen und die Arbeitskräfte als laufenden Betrieb übernehmen wollte. Das war bei BenQ nicht der Fall. Nach Verhandlungen zwischen dem Betriebsrat, der Gewerkschaft IG Metall und dem Insolvenzverwalter (als Arbeitgeber) bat dieser die PEAG, als eine Art Vermittler zwischen den entlassenen Arbeitnehmern und potenziellen Schulungsunternehmen und Arbeitgebern zu fungieren.

Wie üblich erstellte die PEAG umgehend Profile der Arbeitnehmer, um ihre Fähigkeiten, Erfahrungen und Qualifikationen zu bewerten. Nachdem jedem Arbeitnehmer ein persönlicher Berater zugewiesen worden war, erhielt er Hilfe bei der Arbeitssuche und wurde entsprechend geschult. Die PEAG selbst bietet keine Schulungen an, sie kennt jedoch den örtlichen Arbeitsmarkt und die am besten geeigneten Schulungsunternehmen. Wenn Arbeitsuchende also eine Weiterbildung erhalten, erfolgt sie wahrscheinlich in einem Bereich, in dem ein Bedarf an der betreffenden Fähigkeit besteht, so dass die Chancen, eine Arbeit zu finden, maximiert werden. Die PEAG pflegt ihre Kenntnis des lokalen Marktes durch den Austausch von Informationen über verschiedene Netzwerke. Die persönlichen Berater der Agentur treffen sich regelmäßig mit Fachkollegen; die PEAG hat direkten Kontakt zu Unternehmen vor Ort sowie zu anderen Transfergesellschaften und Sozialpartnern, berät sich über jeden Fall regelmäßig mit den örtlichen Arbeitsämtern und informiert diese entsprechend.

Die Agentur wurde nicht speziell für die Abwicklung des BenQ-Falls gegründet. Sie blickt auf 10 Jahre Erfahrung als Transfergesellschaft zurück und führt jeden Monat etwa 3.000 Arbeitslose in ihren Büchern. 2007 half sie mehr als 3.100 Menschen, eine Arbeit zu finden. Die PEAG-Regionalbüros in Essen betreuten mehr als 1.700 der von BenQ entlassenen Arbeitnehmer, und die Agentur unterhält Zweigstellen in ganz Deutschland. Sie hat also einen regionalen Schwerpunkt, verfügt aber auch bundesweit über Erfahrungen.

Die PEAG arbeitet eindeutig effektiv: Bis Januar 2008 hatte bereits etwa die Hälfte der von BenQ entlassenen Arbeitnehmer, die von der PEAG in Essen betreut wurden, eine neue Stelle, und viele der übrigen Arbeitskräfte machen derzeit einen sechsmonatigen Qualifizierungskurs, nach dessen Abschluss sie gute Chancen haben werden, eine neue Arbeit zu finden.

Kontaktdaten:
PEAG Personalentwicklungs- und Arbeitsmarktagentur GmbH
Projektbüro Essen
Limbecker Platz 10
45127 Essen
www.peag-transfer.de


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Quelle:
Sozial Agenda Nummer 16 - Februar 2008, S. 19
Magazin der Europäischen Kommission für Beschäftigung und Soziales
Europäische Kommission
GD Beschäftigung, Soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit
Dokumentationszentrum, B-1049 Brüssel
Fax: 0032-2/296 23 93
E-Mail: empl-info@ec.europa.eu
Internet: http://ec.europa.eu/employment_social/social_agenda/


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juni 2008