Schattenblick →INFOPOOL →EUROPOOL → WIRTSCHAFT

AGRAR/1262: Auslagerung von Schweinefleisch soll verschoben werden (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 21. Februar 2008

Auslagerung von Schweinefleisch soll verschoben werden

DBV begrüßt Entscheidung und fordert weitere Maßnahmen


Die EU-Beihilfen für die private Lagerhaltung von Schweinefleisch soll um drei Monate verlängert werden. Dies ist das Ergebnis des EU-Agrarministerrats, der sich am Anfang dieser Woche mit der Krise am Schweinemarkt beschäftigt hat. Ein entsprechender Vorschlag soll in dieser Woche im EU-Verwaltungsausschuss umgesetzt werden.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) begrüßt die Entscheidung der Agrarminister, da damit die Auslagerung von über 100.000 Tonnen Schweinefleisch über mehrere Monate verteilt wird. Das "zarte Pflänzchen" einer sich beginnenden Preiserholung am Schweinemarkt werde somit nicht durch bald ausstehende Auslagerungen gefährdet. Der DBV bedauert jedoch, dass der von vielen Mitgliedstaaten unterstützte Vorschlag für eine Anhebung der Exporterstattungen von der EU-Kommission abgelehnt wurde. Auch nach Auffassung der europäischen Bauern- und Genossenschaftsverbände (COPA/COGECA) würde die Anhebung der Erstattungen zu einer deutlicheren Marktentlastung am Schweinemarkt führen.

Der DBV warnt erneut nachdrücklich davor, die schwierige Situation für Ferkelerzeuger und Schweinemäster zusätzlich zu verschärfen, indem der Import pflanzlicher Eiweißfuttermittel erschwert oder gefährdet wird. Denn fast 80 Prozent der in der EU verwendeten eiweißhaltigen Futtermittel stammen aus Süd- und Nordamerika, in denen heute bereits umfangreich gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden, die in der EU noch nicht zugelassen sind. Für diese Sorten gilt beim Import in die EU eine Nulltoleranz, so dass auch kleinste Restmengen zu einer Zurückweisung ganzer Schiffsladungen führen. Dadurch werden bereits heute Importe an eiweißhaltigen Futtermitteln erschwert. Deshalb setzt sich der DBV nachdrücklich für wissenschaftlich begründete Grenzwerte von technisch unvermeidbaren Spuren von in der EU noch nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Pflanzen ein.

Um die Schweine haltenden Betriebe kostenmäßig zu entlasten, fordert der DBV zudem weiterhin, tierische Fette für die Verfütterung an Schweine zuzulassen. Es gelte, nationale Vorschriften an das EU-Recht anzugleichen. Schließlich verbiete Deutschland als einziges EU-Land den Einsatz tierischer Fette.


*


Quelle:
Pressemitteilung vom 21. Februar 2008
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Februar 2008