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AGRAR/1188: Kennzeichnung kann Tierschutz verbessern (BMELV)


BMELV-Informationen Nr. 6 vom 2. April 2007
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Seehofer: Kennzeichnung kann Tierschutz verbessern


Zu diesem Ergebnis kam die Tierschutzkonferenz, die heute in Brüssel im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) und der EU-Kommission stattfand. Die Veranstaltung startete eine offene Diskussion mit den Wirtschaftsbeteiligten entlang der Lebensmittelkette, mit Verbraucher- und Tierschutzverbänden sowie Vertretern der Wissenschaft und Behörden. Dabei wurden bisher bekannte Kennzeichnungen, z.B. für die Eier- und Ökokennzeichnung, dargestellt sowie Vor- und Nachteile beschrieben.

"Wir haben das Ziel, den Tierschutz zu verbessern und den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine einfache und verständliche Kennzeichnung an die Hand zu geben. Das muss ohne neuen bürokratischen Aufwand erfolgen. Von der Milch über Eier bis hin zu Fleisch könnte diese Kennzeichnung unsere Bürger wirkungsvoll bei ihrer Kaufentscheidung unterstützten", betonte Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz heute in Brüssel.

Kommissar Markos Kyprianou sagte: "Die jüngste Eurobarometer-Umfrage zeigte, dass 62% der Europäer bereit sind, ihr Kaufverhalten zugunsten tiergerecht produzierter Lebensmittel zu verändern. Die Umfrage ergab darüber hinaus, dass 54% der Befragten es schwierig finden, geeignete Informationen über die bei der Lebensmittelherstellung angewandten Tierschutzkennzeichnungsstandards zu erhalten. Ich bin überzeugt davon, dass ein hoher Tierschutzstandard den europäischen Produzenten einen Wettbewerbsvorteil bietet, und die Kommission ist bereit, sie beim Nutzen dieses Vorteils durch eine verbesserte Kennzeichnung zu unterstützen. Die Kommission analysiert derzeit die Möglichkeiten, die eine Kennzeichnung hinsichtlich der Verbesserung des Tierschutzes bietet, und auf der heutigen Konferenz wurden viele Ideen eingebracht, die wir bei unserer weiteren Arbeit berücksichtigen werden."

Alexander Graf von Schwerin, Vize-Präsident des EWSA, betonte dass die europäische Öffentlichkeit Tierschutzanliegen immer stärker wahrnimmt und dass der EWSA als Vertreter der organisierten Zivilgesellschaft den klaren Auftrag hat, Initiativen in diesem Bereich zu fördern. Dabei ist es wichtig, den Tierschutz auch außerhalb der EU zufördern, damit die europäischen Standards nicht durch billige Importe unterminiert werden.

Im Laufe der Konferenz wurden Möglichkeiten und Grenzen einer Kennzeichnung tiergerechter Haltungsformen aufgezeigt und von verschiedenen Seiten beleuchtet. Sowohl unter Aspekten der Wirtschaftlichkeit als auch des Tierschutzes können Vorteile für das Wohlbefinden der Tiere abgeleitet werden.

Nach diesem ersten international besetzten Diskussionsforum kann festgestellt werden, dass sowohl im Binnenmarkt als auch international Möglichkeiten für eine Verbesserung des Tierschutzes durch Kennzeichnung von Haltungsformen auf Erzeugnissen tierischen Ursprungs bestehen. Voraussetzung dafür sind einheitliche Kriterien, die festgelegt werden müssen.

Die Diskussion fand in den Räumlichkeiten des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) statt. Der EWSA hatte bereits im Vorfeld eine ausführliche Stellungnahme zu der Frage der Tierschutzkennzeichnung vorbereitet. Die Veranstaltung war mit über 270 Teilnehmern ausgebucht.


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Quelle:
BMELV-Informationen Nr. 6 vom 2. April 2007
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. April 2007