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MARKT/068: Planwirtschaftliche Elemente in der Milchpolitik werden abgelehnt (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 29. Mai 2013

Planwirtschaftliche Elemente in der Milchpolitik werden abgelehnt

Deutsche und englische Milchbauern für Stärkung der Milchbauern im Markt



Mitte Mai haben Vertreter des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und des englischen Bauernverbandes NFU die aktuellen milchpolitischen Themen in München erörtert. Beide berufsständischen Organisationen haben dabei eine gemeinsame Position zur Marktordnung und zum europäischen Krisenmanagement für den Milchmarkt abgestimmt.

Der britische Milchpräsident Mansel Raymond und DBV-Milchpräsident Udo Folgart waren sich einig, dass die Milchmenge, die ein Betrieb erzeugt, mittlerweile längst über Preis- und Marktsignale festgelegt werde. Deshalb seien planmäßig festgeschriebene Produktionsmengen heute wirtschaftlich unsinnig und gesellschaftlich nicht mehr vermittelbar. Der Vorschlag zur Milchmengenregulierung des französischen Christdemokraten im EU-Parlament und Berichterstatter für die Marktordnungen ab 2014, Michel Dantin, werde deshalb von den Bauernverbänden abgelehnt. Stattdessen müsste mit verschiedenen Maßnahmen die Stellung der Bauern im Markt gestärkt werden.

Die englischen Milchbauern informierten sich über das in Deutschland bestehende System der Bündelung von Milch in Erzeugerorganisationen und deren Vereinigungen, welches in England bislang nicht praktiziert wird. Die Engländer berichteten über ihre ersten Erfahrungen mit dem im letzten Herbst verhandelten "Code of best contractual relationships", also wie Verträge in der Produktions- und Vermarktungskette zum Vorteil aller beteiligten Märkte ausgestaltet werden können.

DBV-Milchpräsident Folgart bewertete die Gespräche mit den englischen Milchbauern und zuvor mit den französischen Milchbauern als sehr konstruktiv und für die künftige Milchmarktpolitik aufschlussreich und zukunftsweisend. Der europäische Erfahrungsaustausch über eine starke Marktstellung in der Produktions- und Vermarktungskette müsse beibehalten und fortgesetzt werden. "Die Bauern in Europa können viel voneinander lernen", erklärte Folgart.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 29. Mai 2013
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Mai 2013