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FREE GAZA/069: "Freedom"-Massaker - Griechenland bestellt israelischen Botschafter ein (ECESG)


The European Campaign to End the Siege on Gaza / Europäische Kampagne zur Beendigung der Gaza-Blockade


Kampagnen-Nachrichten - Brüssel, 31. Mai 2010

Europäische Kampagne: Griechenland bestellt den israelischen
Botschafter ein, um Protest gegen das "Freedom"-Massaker einzulegen


Die Europäische Kampagne zur Beendigung der Blockade von Gaza mit Sitz in Brüssel berichtete, daß das griechische Außenministerium vor dem Hintergrund des Überfalls der israelischen Streitkräfte auf die Friedensflotte, der den Tod und die Verwundung von Dutzenden der internationalen Solidaritätsaktivisten zufolge hatte, den israelischen Botschafter einberufen habe.

Die Kampagne, eine der Gründerinnen der Koalition für die Friedensflotte erklärte in einer Pressemitteilung: "Die griechische Regierung hat eine Notfallgruppe zusammengerufen, die den israelischen Überfall auf die Friedensschiffe untersuchen soll, insbesondere auch deswegen, weil es sich bei einem der Friedensaktivisten um einen griechischen Parlamentsabgeordneten handelt." Dieser Schritt steht in Zusammenhang mit der Forderung des türkischen Außenministeriums an die israelische Regierung, schnellstens und in allen Einzelheiten Aufklärung über den Vorgang der Erstürmung der Schiffe der Friedensflotte und die scharfen Schüsse der israelischen Besatzungsarmee auf an Bord befindliche Friedensaktivisten zu geben.

Der türkische Außenminister, Ahmet Davutoglu, hat nach einem Notfalltreffen zwischen Präsident Abdullah Gul und dem Premierminister Recep Tayyip Erdogan zur Beratung über den israelischen Überfall auf einen Konvoi mit internationalen Schiffen in den frühen Morgenstunden des Montag (31.05.) den israelischen Botschafter in Ankara, Gaby Levy, einberufen.

Die Europäische Kampagne zur Beendigung der Blockade von Gaza beschuldigte die israelischen Besatzungskräfte, ein schreckliches Massaker an internationalen Aktivisten auf der "Freedom"-Flotte mit mehr als 750 Menschen an Bord, verübt zu haben.

Die israelischen Militärkräfte stürmten die Flotte in den frühen Morgenstunden des Montag (31.05.) unter Einsatz von Tränengas und Kugeln, was Dutzende Tote und Verletzte unter den Friedensaktivisten zur Folge gehabt hat, betroffen sind auch ältere Menschen.

Die Freedom-Flotte besteht aus sechs Schiffen: ein Frachtschiff, das von Kuwait finanziert wird und unter der Flagge der Türkei und Kuwaits fährt, ein von Algerien gestiftetes Frachtschiff, ein schwedisch-griechisches Frachtschiff für das die Europäische Kampagne aufkommt, sowie vier Passagierschiffe; eines der Schiffe trägt den Namen "Boot 8000" nach der Anzahl der palästinensischen Gefangenen in israelischen Gefängnissen.

Die Flotte mußte sich auf den Transport von 750 Teilnehmern aus mehr als 60 Ländern beschränken, obwohl sie noch Dutzende an Anfragen für die Teilnahme bekommen hat. Mittlerweile befinden sich 44 offizielle Regierungs-, Parlaments-, politische Vertreter aus europäischen und arabischen Ländern unter den Teilnehmern in der Flotte, darunter auch zehn algerische Parlamentsmitglieder.

Die Schiffe der Flotte transportieren darüber hinaus über zehntausend Tonnen an medizinischen Hilfsgütern, Baumaterialien, Holz, sowie 100 Fertighäuser, um Zehntausenden Menschen, die ihr Zuhause während des israelischen Gazakrieges Anfang 2009 verloren haben, ein Dach über dem Kopf zu verschaffen. Darüber hinaus sind 500 Elektrofahrzeuge für Behinderte dabei, denn besonders der jüngste Krieg hat nahezu 600 Kriegsversehrte in Gaza mit sich gebracht.


weitere Informationen:
The European Campaign to end the siege on Gaza
info@savegaza.eu


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Quelle:
The European Campaign to End the Siege on Gaza /
Europäische Kampagne zur Beendigung der Gaza-Blockade

Kampagnen-Nachrichten - Brüssel, 31. Mai 2010
http://savegaza.eu/eng/index.php?id=409
E-Mail: info@savegaza.eu
Internet: www.savegaza.eu/eng/
in einer Übersetzung des Schattenblick aus dem Englischen


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Mai 2010