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ATTAC/786: Globalisierungkritiker bejubeln Vattenfall


Attac Deutschland - Pressemitteilung vom 18. August 2008

* Globalisierungkritiker bejubeln Vattenfall

* Satirische Attac-Aktion im Rahmen des Hamburger Klimacamps


Mit einer satirischen Jubeldemonstration für Vattenfall haben Aktivistinnen und Aktivisten des globalisierungskritischen Netzwerkes Attac am heutigen Montag vor dem Kundenzentrum des schwedischen Stromriesen in der Hamburger Innenstadt gegen dessen unsoziale, undemokratische und klimafeindliche Unternehmenspolitik protestiert. Als "Bürger für Vattenfall" verkleidet beschimpften sie die "Chaoten von Attac", die in der Nähe einen Informationsstand errichtet hatten und dort unter dem Motto "Power to the People - Den Stromkonzernen den Stecker ziehen" eine konzernfreie, demokratische, soziale und ökologische Energieversorgung forderten. Die angeblichen Fans des Energiegiganten trugen T-Shirts mit der Aufschrift "Du bist Vattenfall", und reckten den Konzernkritikern Schilder entgegen, auf denen Parolen wie "Sozialtarife sind was für Looser!", "Geld strahlt nicht" und "Konzernklima schützen!" zu lesen waren. Zudem versuchten sie immer wieder, die Attac-Aktivisten vom Eingang des Vattenfall-Kundenzentrums wegzudrängen. Dabei kam es zu tumultartigen Szenen.

"Mit unserer Aktion machen wir diejenigen Fans von Vattenfall sichtbar, die sonst weitaus geschickter agieren, dafür aber viel mehr Schaden anrichten", erklärte Jutta Sundermann von der Attac-Stromkonzernkampagne "Power to the people". "Fans wie Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich Vattenfall-Chef Lars Göran Josefsson als einen von zwei Klimaberatern ins Kanzleramt geholt hat. Fans wie der Hamburger Oberbürgermeister Ole von Beust, der sich für ein völlig überdimensioniertes Kohlekraftwerk in Moorburg begeistert. Oder Fans wie Wolfgang Clement, der sogar den Ausschluss aus seiner Partei riskiert, nur um den Stromkonzernen eine ernsthafte Energiewende-Politik zu ersparen."

Die Attac-Aktion wurde von Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Klimacamps vorbereitet, zu dem sich seit Freitag mehrere 100 Menschen aus unterschiedlichen politischen Spektren unter dem Motto "Für ein ganz anderes Klima" in Hamburg zusammengefunden haben. "Mit der Jubeldemo überspitzen wir die Positionen der großen Stromkonzerne und ihrer Anhänger, um so zu einer Auseinandersetzung mit ihren zynischen Argumenten einzuladen", ergänzte Sundermann.

Vattenfall kontrolliert mit EON, RWE und EnBW die Hochspannungsnetze in Deutschland und 80 Prozent der Energieversorgung. Der aus Schweden stammende Konzern wird seit Jahren heftig kritisiert. Während er sich in seinem Herkunftsland gern umweltfreundlich gibt, verfeuert er in Deutschland massiv Braunkohle und erzeugt so den klimafeindlichsten Strom, den es derzeit gibt. Die beiden von Vattenfall betriebenen Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel machen immer wieder als Pannenreaktoren Schlagzeilen. "Und das geplante neue Kohlekraftwerk in Moorburg würde Hamburg auf Jahrzehnte zum Klimaschwein machen", sagte Jutta Sundermann.

Mit seiner Kampagne gegen die vier großen Stromkonzeren fordert Attac, "den Stromkonzernen den Stecker zu ziehen". "Denn mit Vattenfall und Co. kann es keinen wirklichen Klimaschutz geben", betonte Alexis Passadakis vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. Der Konzern habe an einer sozialen Stromversorgung kein Interesse und beschäftige Lobbyisten, um in der Politik seine Wünsche durchzusetzen - keinesfalls zum Wohle der Gesellschaft. Alexis Passadakis: "Deshalb muss Vattenfall ebenso wie die anderen drei Stromriesen enteignet, zerlegt und in viele kleine Einheiten überführt werden, die demokratisch kontrollierbar sind."


Informationen im Internet:

Die Attac-Stromkonzernkampagne:
http://www.attac.de/aktuell/stromkonzernkampagne/startseite/

Das Klimacamp:
http://www.attac.de/aktuell/stromkonzernkampagne/mitmachen/kampagnenevents/
http://www.klimacamp08.net/

Der Aufruf zum Klimacamp:
http://attac-typo.heinlein-support.de/intern/energiekonzerne/cms/media/klima-camp.pdf


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Quelle:
Pressemitteilung vom 18.08.2008
Pressesprecherin Attac Deutschland
Frauke Distelrath
Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; Fax: 069/900 281-99
E-Mail: presse@attac.de
Internet: www.attac.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. August 2008