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NEWSLETTER/160: Bremer Friedensforum 13 vom 16. November 2015


Newsletter Bremer Friedensforum 13 vom 16. November 2015


Aktuell:
01. Presseerklärung zu den Attentaten in Paris: Fragen nach den Ursachen werden nicht gestellt
02. Zum Thema "Islamischer Staat"

Bevorstehende Veranstaltungen:
03. Veranstaltung mit den israelischen Kriegsdienstverweigerern Tair Kaminer und Yaron Kaplan
04. Bremer Solidaritätsbasar (der 50.!) zum Thema Syrien

Nachrichten:
05. Zur aktuellen Werbekampagne der Bundeswehr
06. Geflüchtete sind keine Werbetafel für Waffenproduzenten
07. Petition Freie Fahrt für Flüchtlinge der Erstunterkünfte in Bremen
08. Neues Buch: Antisemitismus - Philosemitismus und der Palästina-Konflikt
09. Neues Friedensjournal
10. Anerkennung der ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen
11. FRANCO-PASELLI-Friedenspreis an Raimund Gaebelein

Rückblick:
12. Rüstung in Bremen: Kritik an Ex-Bürgermeister und Ex-Staatsrat
13. Nacht der Jugend im Bremer Rathaus
14. Konzert für den Bremer Bürgerpark: Die Bundeswehr ist kein Wohltätigkeitsverein
15. Jürgen Rose über die militärische Überlegenheit der "Israel Defence Forces (IDF)"

Ausblick bundesweit:
16. Demo gegen NATO-Tagung am 21. November in Essen
17. Friedenspolitischer Ratschlag am 5. und 6. Dezember: Jetzt anmelden!

- 18. Bremer Friedensforum im Netz
- 19. Aus dem Terminkalender
- 20. In eigener Sache


AKTUELL
1. Presseerklärung zu den Attentaten in Paris: Fragen nach den Ursachen werden nicht gestellt

Bremen. Die Attentate in Paris haben viele Menschen in Trauer und Schrecken versetzt. Lange Kommentare und Berichte befassen sich mit dem Geschehen. Von "Krieg" und "Weltkrieg" ist die Rede und sicherheitspolitische Maßnahmen werden diskutiert und gefordert. Bei allem stellt das Bremer Friedensforum fest, dass bestimmte Fragen in den Medien und von den Politikern gar nicht gestellt werden: Wer hat die IS-Kämpfer ausgebildet? Woher erhält der IS sein Geld? Woher bezieht er seine Waffen? An wen verkauft er das im Irak geförderte Öl? Auch davon wird nicht gesprochen, dass der IS sich besonders in den Ländern behaupten kann, deren Staatsstrukturen der Westen durch direktes militärisches Eingreifen (Irak, Libyen) und durch indirektes Eingreifen wie Waffenlieferungen und militärische Ausbildung (Syrien) zerstört hat. Eine weitere Frage drängt sich auf: Was motiviert junge Leute, sich solchen Terrorbanden wie dem IS anzuschließen? Sind es in Wahrheit nicht soziale Probleme wie Arbeitslosigkeit, Fremdenhass, Islamfeindlichkeit u.ä. mehr? Darüber nachzudenken, ist dringend gefordert. Militärische Mittel, das zeigt Afghanistan schon seit fast 15 Jahren, bringen keinen Frieden, sondern treiben Menschen zur Flucht.

2. Zum Thema "Islamischer Staat"

Bonn. Clemens Ronnefeldt, Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes hat einen Beitrag zum Thema "Islamischer Staat" für die nächste Ausgabe der Zeitschrift "Friedensforum" geschrieben. Bei Interesse schicken wir den Beitrag "'Islamischer Staat': Entstehung - Ideologie - Aufbau und Strukturen - Produkt verfehlter westlicher Interventionspolitik" gern zu. Bestellung bitte an: info@bremerfriedensforum.de


BEVORSTEHENDE VERANSTALTUNGEN
3. Israel/Palästina - Aktiv gegen Krieg und Militarisierung

Veranstaltung mit den KriegsdienstverweigerInnen Tair Kaminer und Yaron Kaplan Dienstag, 17. November 2015, 19 Uhr, Überseemuseum, Bahnhofsplatz 13 in Bremen

Bremen. Tair Kaminer und Yaron Kaplan verweigern den Kriegsdienst in Israel. Die 18-jährige Tair Kaminer wendet sich mit ihrer Entscheidung gegen die Besatzungspolitik der israelischen Regierung in der Westbank und Ost-Jerusalem: "Das israelische Militär übt die Kontrolle über mehr als 3,5 Millionen PalästinenserInnen aus. Ungleichheit zwischen Menschen und Menschenrechtsverletzungen sind die Folge. Aber ich möchte auch auf den Schaden hinweisen, den die israelische Gesellschaft davonträgt. Sie ist weit davon entfernt, eine Demokratie zu sein, so lange die Besatzung weiter existiert."

Der 21-jährige Yaron Kaplan entschied nach zwei Jahren Militärdienst, jede weitere Dienstableistung zu verweigern: "Wir müssen den PalästinenserInnen die Hand entgegenstrecken, um den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen. Ich liebe mein Land. Mein Handeln entspringt der großen Sorge um seine Zukunft. Es ist mein innigster Wunsch, dass das jüdische Volk in Frieden, Wohlstand und Sicherheit im eigenen Land leben kann. Aber es ist auch klar, dass dies nur geschehen kann, wenn wir den PalästinenserInnen ebenfalls zugestehen, dass sie hier in Frieden, Wohlstand und Sicherheit leben. Denn es ist auch ihr Heimatland."

Tair Kaminer und Yaron Kaplan werden vom 9. bis 20. November 2015 Veranstaltungen durchführen, verschiedene Ansätze zur Verweigerung des Kriegsdienstes in Israel vorstellen und die Bedeutung der Kriegsdienstverweigerung für einen Friedens- und Versöhnungsprozess im Nahen Osten thematisieren. Sie werden sowohl über ihre jeweiligen Motive zur Kriegsdienstverweigerung berichten, aber auch die Hintergründe und aktuellen Entwicklungen des Konflikts in Israel/Palästina, insbesondere in Bezug auf deren Bedeutung für Jugendliche, beleuchten. Mit der Einladung von Tair Kaminer und Yaron Kaplan verbinden wir zudem die Absicht, eine kritische, friedensorientierte Sicht aus Israel in die Debatte in Deutschland einzubringen.

Die Veranstaltung in Bremen wird durchgeführt von: AK Nahost, Bremer Friedensforum, Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz), Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen e.V., Nahost-Forum Bremen. Weitere Veranstaltungen finden statt in Frankfurt/M., Darmstadt, Lindau/B., Stetten i.R., Köln, Oldenburg (Oldb.), Celle und Herford

Mehr:
http://www.bremerfriedensforum.de/562/event/aktiv-gegen-krieg-und-militarisierung/

4. Bremer Solidaritätsbasar (der 50.!) zum Thema Syrien

Bremen. Der 50. Bremer Solidaritätsbasar findet am Freitag, 27. November, erstmalig im Gemeindezentrum Zion in der Kornstraße 31 statt. Ab 18 Uhr öffnet der Basar, auf dem Bücher, Kunstkalender und -handwerk, Marmelade, Öl, Gekochtes, Gestricktes, Gebackenes und vieles mehr angeboten werden. Nach der Begrüßung von Pastor Thomas Lieberum beginnt um 19.30 Uhr der Vortrag von Karin Leukefeld zum aktuellen Thema: "Die Lage in Syrien". Die Journalistin war mehrfach vor Ort und gilt als Expertin für das vom Krieg geschundene Land. Musikalische Beiträge leistet "Das Rote Krokodil".

"Solidarität mit den Flüchtlingen heißt auch, die Verursacher der Kriege, des Hungers und des Elends zu benennen", erklärt Eva Böller vom Bremer Friedensforum, die zu den Basar-Organisatorinnen gehört. Der Solidaritätsbasar sammelt Geld für Projekte der langjährigen Kooperationspartner SODI! (Solidaritätsdienst-international) für Nicaragua und Vietnam sowie für das Netzwerk Kuba.

Weitere Informationen sind unter Telefon 355816 erhältlich

Download Flugblatt:
http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/50_Solibasar_2015_Bremen.pdf


NACHRICHTEN
5. Zur aktuellen Werbekampagne der Bundeswehr

Bremen. An jeder Straßenbahnhaltestelle sind derzeit die neuen Werbeplakate der Bundeswehr zu sehen. Seit dem 2. November läuft die neue Werbekampagne "Mach was wirklich zählt", die für die Bundeswehr als Arbeitgeber wirbt. Gezielt sollen dabei auf gekonnt "lockere" Art und Weise mit Sprüchen wie "Krisenherde löst du nicht durch Abwarten und Teetrinken" oder "Wahre Stärke findest du nicht zwischen zwei Hanteln" Jugendliche für den Beruf als SoldatIn gewonnen werden - im ersten Teil der Kampagne mit 30.000 Plakatwänden, fünf Millionen Postkarten und elf Riesen-Postern. In der zweiten Phase ab Mitte November werden wir dann mit Videos und Plakaten beglückt, die uns über die Berufsbilder "und die vielfältige Welt der Truppe" informieren. Für diese Werbemaßnahmen greift die Bundesregierung tief in den Geldbeutel: Im letzten Jahr wurden 29,9 Millionen Euro für die Nachwuchswerbung ausgegeben (zum Vergleich: 2008 waren das noch 3,78 Millionen Euro)!

Hat da etwa jemand Angst? Hat da etwa jemand Nachwuchssorgen? Kein Wunder, denn zum Beispiel im Wehrdienst bricht knapp ein Drittel aller Freiwilligen in den ersten sechs Monaten ab! (Zahl von 2013). "Wenn du bei der #Bundeswehr ein Studium oder eine Ausbildung machst, verpflichtest du dich ins Ausland zu gehen. Nach der Heimkehr haben ein Drittel der Soldatinnen und Soldaten tote oder schwerverletzte Kameraden gesehen, 36 Prozent wurden durch Artillerie beschossen oder durch Minen oder Raketen angegriffen und 30 Prozent haben Leichen oder Teile von Leichen gesehen. 55 Prozent der Frauen bei der Bundeswehr berichten von sexueller Belästigung. Das Ergebnis: 22 Prozent der Einsatzsoldaten leiden unter psychischen Störungen (Studie Bundeswehr 2013). 2015 meldet die Bundeswehr, dass die Zahlen posttraumatischer Belastungsstörungen bei Soldatinnen und Soldaten weiter steigen."

Wir raten dir: Lass die Finger davon!

Weitere Infos über den Arbeitgeber Bundeswehr:
http://www.sdaj-netz.de/blog/2015/11/was-wirklich-zaehlt-profite/

6. Geflüchtete sind keine Werbetafel für Waffenproduzenten

Bremen. Der Rüstungskonzern Rheinmetall möchte Geflüchteten (Refugees) die Möglichkeit bieten eine Ausbildung zu absolvieren. Hierbei sollen jeweils 50 Ausbildungs- und Praktikumsplätze zur Verfügung gestellt werden. Ein Unternehmen, das Waffen und Munition herstellt, die dann in die Krisenregionen der Welt exportiert werden und somit Mitverursacher von Fluchtgründen ist, möchte jetzt eben jene Menschen, die vor Krieg, Elend und Terror geflüchtet sind, eine "berufliche Perspektive" bieten. Die "berufliche Perspektive" besteht darin am Standort Unterlüß (Niedersachsen) Geflüchtete zu "integrieren " zu einer Art Mittäter zu machen.

Mehr:
https://linksjugendsolidhb.wordpress.com/2015/11/01/gefluechtete-sind-keine-werbetafel-fuer-waffenproduzenten/

7. Petition Freie Fahrt für Flüchtlinge der Erstunterkünfte in Bremen

Bremen. Im Namen der "Afghanisch-Deutschen Kulturinitiative e.V." hat Anna (Annegret) Ergenzinger die Petition 'Freie Fahrt für Flüchtlinge der Erstunterkünfte in Bremen' erstellt und bittet um Unterstützung. Je mehr Menschen die Kampagne unterstützen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Erfolg hat.

https://weact.campact.de/petitions/freie-fahrt-fur-fluchtlinge-in-den-erstunterkunften-in-bremen-1

8. Neues Buch: Antisemitismus - Philosemitismus und der Palästina-Konflikt

Bremen. Der Antisemitismus hat in Europa und speziell in Deutschland zu furchtbaren Verbrechen geführt, die im Holocaust ihren monströsen Höhepunkt erfuhren. Es versteht sich von selbst, dass besonders die westlichen Gesellschaften den Antisemitismus ächten und auf jede Form des erneuten Auftretens dieser Form des Rassismus äußerst sensibel reagieren. Der Antisemitismus-Vorwurf steht deshalb in den aktuellen politischen Auseinandersetzungen ständig im Raum. Die Frage ist aber: Handelt es sich dabei wirklich um das Auftreten von echtem Antisemitismus oder wird dieser Vorwurf von Lobbygruppen nicht auch interessenbestimmt für das Erreichen bestimmter politischer Ziele instrumentalisierend eingesetzt? Dieser Frage geht das neue Buch von Arn Strohmeyer nach. Arn Strohmeyer stellt sein neues Buch am Dienstag, 26. Januar 2016, um 19.30 Uhr im Bremer Bürgerhaus "Weserterrassen" vor.

Mehr:
http://www.palaestina-portal.eu/buecher_aktuell_3.htm#Arn_Strohmeyer

9. Neues Friedensjournal

Frankfurt/M. Das neue "Friedensjournal" erscheint mit dem Schwerpunktthema: Friedenspolitik ist Solidarität mit den Flüchtenden. Die Internet-Ausgabe kann abgerufen werden unter:
http://www.friedensratschlag.de

oder direkt unter:
http://www.frieden-und-zukunft.de/pdf/FJ_2015-6.pdf

10. Anerkennung der ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen

Bremen. Am 23. September 2015 wurden vom Haushaltsausschuss des Bundestages die "Anerkennungsbeträge" aus Haushaltsmitteln freigegeben, 2500 Euro für jeden ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen. Für Jeden? Eine Pressemeldung nannte die Einschränkung: "Die Leistung wird nicht Personen gewährt, die ihrer unwürdig sind. Unwürdig ist insbesondere, wer Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen oder daran teilgenommen hat." Alle Antragsteller auf die Zuwendungen müssen einen Fragebogen ausfüllen, unter anderem: 4.4 Haben Sie Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen oder daran teilgenommen? 4.5 Haben Sie sich im Zeitraum zwischen dem 22. Juni 1941 und dem 8. Mai 1945 aus der Kriegsgefangenschaft heraus bzw. nach Ihrer Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft in den Dienst der Deutschen Polizei, Sicherheitspolizei (SIPO), Geheime Staatspolizei (Gestapo), Sicherheitsdienst (SD), Sturmabteilung (SA), Schutzstaffel (SS) einschließlich Waffen-SS gestellt?" Neben vielen anderen Menschen protestierte auch der Bremer Freundeskreis von Kontakte-Kontakty in einem Schreiben an die Mitglieder des Haushaltsausschusses "... gegen das entwürdigende Verfahren der Auszahlung der vom Deutschen Bundestag beschlossenen "Anerkennungsleistung" für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene..."

Die diskriminierenden Passagen wurden aus den Fragebögen der Antragsformulare gestrichen! Jetzt werden die korrigierten Papiere ins Russische übersetzt und den alten Menschen zugestellt, deren Adressen "Kontakte-Kontakty" den für die Auszahlung zuständigen Beamten zur Kenntnis gaben. Aber noch sind nicht alle Widersprüche ausgeräumt, wir bleiben "am Ball". Wir sind froh, dass der Protest Erfolg hatte und bedanken uns bei allen, die dazu beigetragen haben. - Bremer Freundeskreis von Kontakte - Kontakty: Prof. Dr. Karl Marten Barfuß, Inge Bertzbach, Kim Boese, Hannelore Wellmann-Witte, Klaus von Freyhold, Eike Hemmer, Dorothea Hoffmann, Wolfgang Linder, Barbara Matuschewski, Prof. Dr. Susanne Schunter-Kleemann, Prof. Dr. Wolfram Thiemann, Edgar Zimmer

11. FRANCO-PASELLI-Friedenspreis an Raimund Gaebelein

Bremen-Nord. Der Friedenspreis der "Internationalen Friedensschule Bremen" wird in diesem Jahr an Raimund Gaebelein vergeben. Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 10. Dezember, um 17 Uhr am Mahnmal 'Der unbekannte Deserteur' im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus Vegesack statt. Seit vielen Jahren engagiert sich Raimund Gaebelein für die öffentliche Erinnerung und Ehrung der Opfer des NS-Systems in Bremen. Dank seiner Recherchen konnten viele Schicksale von NS-Opfern und deren Lebensgeschichten emotional berührend dokumentiert werden. Gemeinsam mit vielen Mitstreitern in der VVN/BdA und anderen Initiativen hat er damit den Opfern des Faschismus und deren Angehörigen einen Platz im öffentlichen Bewusstsein unserer Stadt gegeben. Für diese mit großem persönlichem Engagement erbrachte, kontinuierliche Friedensarbeit verleiht die Internationale Friedensschule Bremen Raimund Gaebelein den FRANCO-PASELLI-Friedenspreis.


RÜCKBLICK
12. Rüstung in Bremen: Kritik an Ex-Bürgermeister und Ex-Staatsrat

Bremen. Der Journalist Matthias Sander besuchte kürzlich die Donnerstags-Mahnwache auf dem Bremer Marktplatz und die Mahnwache gegen den "Rüstungsstandort Bremen", zu denen das Bremer Friedensforum regelmäßig aufruft. Über den Rüstungsstandort Bremen berichtete die "Neue Zürcher Zeitung". Zu den Aussagen von Ex-Staatsrat Heiner Heseler und Ex-Bürgermeister Henning Scherf in diesem Artikel erklärte das Bremer Friedensforum:

http://www.bremerfriedensforum.de/566/press/ruestung-in-bremen-kritik-an-ex-buergermeister-und-ex-staatsrat/

Der Artikel in der "Neue Zürcher Zeitung" im Wortlaut:
http://www.nzz.ch/international/deutschland-und-oesterreich/frieden-schaffen-mit-waffen-1.18636582

13. "Nacht der Jugend" im Bremer Rathaus

Bremen. Am 10. November wurden die Tore des Bremer Rathauses für die Jugend geöffnet und hinein strömten junge Leute, darunter auch Flüchtlinge, aber auch nicht wenige Erwachsene, zu diesem jährlichen Ereignis. Es wurde vor 18 Jahren von Dr. Helmut Hafner begründet und wird bis jetzt von ihm organisiert wird. "Welcome" war das diesjährige Motto der Veranstaltung, die sich einerseits auf die Reichspogromnacht von 1938 bezieht, zugleich aber auch eine Brücke schlägt zu den Herausforderungen, die sich besonders dadurch ergeben, dass Menschen aus anderen Ländern und Kulturen hier eine neue Heimat finden. So gestaltet sich diese Nacht zu einem Fest des friedlichen Miteinanders in dieser Stadt.

Mehr:
http://www.bremerfriedensforum.de/570/aktuelles/nacht-der-jugend-im-bremer-rathaus/

14. Konzert für den Bremer Bürgerpark: Die Bundeswehr ist kein Wohltätigkeitsverein

Bremen. 13. November, fand im Bremer Konzerthaus 'Glocke' das 40. "Wohltätigkeitskonzert" des Bürgerparkvereins mit der Big Band der Bundeswehr statt. Dies stieß auf Kritik beim Bremer Friedensforum, dessen Vertreter sich durchaus als Freunde der grünen Oase der Hansestadt verstehen: Mit diesem Wohltätigkeitskonzert werde jedoch eine Gemeinnützigkeit der Bundeswehr demonstriert. Ziel sei die positive Darstellung in der Öffentlichkeit, aber auch eine direkte Nähe zur Zivilgesellschaft, die an die Bundeswehr gewöhnt werden soll.

Mehr:
http://www.bremerfriedensforum.de/569/press/konzert-fuer-den-bremer-buergerpark-die-bundeswehr-ist-kein-wohltaetigkeitsverein/

http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/Buergerpark-Wohltaetigkeitskonzert_tazinterview.pdf

15. Jürgen Rose über die militärische Überlegenheit der "Israel Defence Forces (IDF)"

Bremen. Der Ex-Oberstleutnant der Bundeswehr Jürgen Rose ist heute ein bekannter Autor mit mehr als 500 Publikationen zu sicherheits- und friedenspolitischen Publikationen. Er gilt als Experte auf den Gebieten der internationalen Sicherheit, des Völkerrecht und der Verteidigungspolitik. Jürgen Rose war 33 Jahre in den Diensten der Bundeswehr, wo er im Lauf der Jahre gegenüber den Einsätzen der Bundeswehr in Jugoslawien, dem Irak und in Afghanistan immer kritischer wurde und schließlich seine Mitarbeit verweigerte. Nach mehreren Prozessen zuerst vor dem Truppendienstgericht, dann vor dem Bundesverfassungsgericht und dem Europäischen Gerichtshof verließ er die Bundeswehr vorzeitig, um sich fortan seinem friedenspolitischen Engagement zu widmen. Die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen e.V., das Israeli Committee Against House Demolitions (ICAHD, der AK-Nahost, das Bremer Friedensforum, das Nahost-Forum Bremen und das Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz) hatten den Friedensaktivisten am 7. Oktober in das Bremer Überseemuseum eingeladen, wo er er speziell über das israelische Militär und die Militarisierung der israelischen Gesellschaft berichten sollte.

Mehr:

http://nahost-forum-bremen.de/?p=2388#more-2388


AUSBLICK bundesweit
16. Demo gegen NATO-Tagung am 21. November in Essen

Essen. Im "Joint Air Power Compentence Center (JAPCC)" in Kalkar arbeiten Militärs an der Entwicklung neuer Szenarien und Strategien für den Luftkrieg. Einmal im Jahr treffen sie sich mit Politikern und Rüstungsproduzenten, um sich mit ihnen auszutauschen, dieses Jahr vom 23. bis 25. November in Essen. Das JAPCC führt alle Lippenbekenntnisse, das Militär heute vorrangig für humanitäre Aufgaben zuständig sei, ad absurdum. In den Papieren dieser Einrichtung ist von der Führung eines großen Krieges in Europa die Rede und von der Anwendung von Atomwaffen. Die hier entwickelten Szenarien entsprechen aktuell noch nicht der Politik der NATO, doch sie zeigen, was in den Köpfen der Militärs vorgeht und was eines Tages auch möglich werden kann. Gegen diese Tagung organisiert ein breites Bündnis in Essen eine Demonstration am 21. November: "Kein NATO-Kriegsrat in Essen - Die Kriegsgefahr gemeinsam stoppen!", Beginn: 11:57 Uhr ab Hirschlandplatz. RednerInnen sind Sevim Dagdelen (MdB Die Linke), Petra Hinz (MdB SPD), Horst Schmitthenner (IG Metall), Matthias Jochheim (IPPNW).

Mehr:

http://nrw.dfg-vk.de/themen/Kalkar.html

17. Friedenspolitischer Ratschlag am 5. und 6. Dezember: Jetzt anmelden!

Kassel/Bremen. "Wege aus der Kriegslogik, Flüchtlingen helfen - Fluchtursachen beseitigen: Militärinterventionen und Waffenexporte stoppen, Konflikte friedlich lösen: auch mit Russland. Für eine neue Friedenspolitik!" Selten war der bundesweite Friedensratschlag so wichtig wie heute. Denn ein neuer Kalter Krieg wird regelrecht herbeigeredet. Die westlich-russischen Beziehungen sind in einer tiefen Krise. Die großen Atommächte modernisieren ihre Atomwaffen. Stellvertreterkriege, wirtschaftliche Ausbeutung, Freihandel und globale Erderwärmung verursachen große Fluchtbewegungen. Die Menschen fliehen vor Krieg und Verfolgung, aus Not und Perspektivlosigkeit. Da ist eine fundierte Analyse der politischen Situation geboten. Dieser Aufgabe stellt sich der 22. Friedensratschlag. Das ist eine immer komplizierter werdende Aufgabe. Denn zunehmend verschwinden wahre Kriegsursachen und Kriegsziele hinter dem Nebel der Propagandamaschinen. Umso mehr gilt es, einer Entwicklung Einhalt zu gebieten, welche die Welt erneut unter das Damoklesschwert absichtlicher oder versehentlicher Zerstörung bringt. Friedensforschung, Friedensbewegung und Politik sind gefordert, Wege aus der Kriegslogik und Schritte für eine neue Friedenspolitik zu erarbeiten. Denn Krieg ist der Weg in die Katastrophe.

Flyer zur Anmeldung und Programm:
http://www.friedensratschlag.de/userfiles/downloads/2015-12_Friedensratschlag_Flyer.pdf


18. BREMER FRIEDENSFORUM IM NETZ

Bremen. Mehr als der Newsletter bringt die Internetseite des Bremer Friedensforums: www.bremerfriedensforum.de. Wir empfehlen auch die täglich mehrfach aktualisierte Facebook-Seite des Bremer Friedensforums. Sie kann auch gelesen werden, ohne Mitglied in dem sozialen Netzwerk zu sein (einfach das "f" von www.bremerfriedensforum.de anklicken!). Wer bei Facebook ist, bitte dort ruhig öfter mal den Daumen hoch (Gefällt mir). Auch für Kommentare sind die Redakteure und LeserInnen der Facebook-Seite dankbar.

http://www.facebook.com/bremerfriedensforum


19. AUS DEM TERMINKALENDER

• Treffen Bremer Friedensforum: jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

• Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache Bremer Friedensforum, Marktplatz

• Jeden dritten Freitag im Monat, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8")

• Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße


• noch bis Samstag, 5. Dezember, Galerie Cornelius Hertz, Richard-Wagner-Straße 22, Bremen, Ausstellung "Wir, die Kunst, aktiv"

• Dienstag, 17. November, 19 Uhr, Bremen, Überseemuseum, Bahnhofsplatz 13, "Aktiv gegen Krieg und Militarisierung", mit den israelischen KriegsdienstverweigerInnen Tair Kaminer und Yaron Kaplan, Veranstalter: AK Nahost, Bremer Friedensforum, Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz), Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen e.V., Nahost-Forum Bremen
http://www.bremerfriedensforum.de/562/event/aktiv-gegen-krieg-und-militarisierung/

• Montag, 23. November, 19 Uhr, Europapunkt, Am Markt 20, Bremen, "Bilateral, multilateral - Afrika ganz egal?", Francisco Mari, Referent für Agrarhandel und Fischerei bei Brot für die Welt, spricht über die Auswirkungen europäischen Wirtschaftshandelns auf Afrika am Beispiel ausgewählter afrikanischer Länder. Die Folgen verschiedener Abkommen der EU und Afrika wie das EPA (Wirtschaftspartnerschaftsabkommen) werden beleuchtet.

• Mittwoch, 25. November, 11 Uhr, Rathaus Bremen, Präsentation von "Frieden fängt klein an!" ein. Die Musik-Gruppe "Seven-up" der Gesamtschule Bremen-Ost wird das Begleitprogramm gestalten. Weitere Informationen: Friedenstunnel - Bremen setzt ein Zeichen e.V.
http://www.friedenstunnel.de

• Freitag, 27. November, ab 18 Uhr, Bremen, Gemeindezentrum Zion, Kornstraße 31, 50. Internationaler Bremer Solidaritätsbasar, es spricht Karin Leukefeld:
http://www.bremerfriedensforum.de/571/press/50-bremer-solidaritaetsbasar-zum-thema-syrien/

• Samstag/Sonntag, 5./6. Dezember, Universität Kassel, Wilhelmshöher Allee 73, 22. bundesweiter und internationaler Friedensratschlag 2015 "Wege aus der Kriegslogik, Flüchtlingen helfen - Fluchtursachen beseitigen: Militärinterventionen und Waffenexporte stoppen, Konflikte friedlich lösen: auch mit Russland. Für eine neue Friedenspolitik!"
http://www.friedensratschlag.de/userfiles/downloads/2015-12_Friedensratschlag_Flyer.pdf

Weitere Termine aus der Friedensbewegung:
http://www.friedenskooperative.de/termine.htm

VORANKÜNDIGUNG für 2016

• Donnerstag, 26. Mai 2016, 20 Uhr, Bremen, Villa Ichon, Goetheplatz 4, Dr. Erhard Crome, Berlin und Horst Trapp, Frankfurt/Main: "Die Remilitarisierung 1956 und deren Folgen bis heute", Veranstaltung der MASCH in Kooperation mit dem Bremer Friedensforum und dem Arbeitskreis Geschichte der IG Metall Bremen
http://www.masch-bremen.de/


20. IN EIGENER SACHE

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen an: info@bremerfriedensforum.de. Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet.
Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden.

*

Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 13 vom 16. November 2015
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
Telefon: 0049 - (0) 421-3 96 18 92
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
Internet: www.bremerfriedensforum.de
www.facebook.com/pages/Bremer-Friedensforum/265831246795398


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. November 2015

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