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NEWSLETTER/086: Bremer Friedensforum 7 vom 6. April 2012


Newsletter Bremer Friedensforum 7 vom 6. April 2012


Inhalt heute:

01.‍ ‍Ostermarsch in Bremen
02.‍ ‍Auftakt der Ostermärsche - Dank an Günter Grass
03.‍ ‍Ein Krieg wäre für den gesamten Nahen Osten eine Katastrophe
04.‍ ‍Waffenexporte ins südliche Afrika: Ein Geschäft mit dem Tod
05.‍ ‍Erfolgsgeschichten aus Bremen?
06.‍ ‍Terminkalender
07.‍ ‍In eigener Sache


1. Ostermarsch in Bremen

BREMEN. Mit Demonstrationen, Kundgebungen, Fahrradtouren, Wanderungen und Friedensfesten wenden sich die Ostermärsche der Friedensbewegung gegen den Afghanistankrieg und Rüstungsexporte und warnen vor einem drohenden Krieg gegen Iran und der militärischen Eskalation in Syrien. Zentrale Themen sind auch die Abschaffung der Atomwaffen und die Stilllegung aller Atomanlagen und die Kritik an der Rekrutenwerbung der Bundeswehr in Schulen und im öffentlichen Raum. Bremer Ostermarsch warnt vor neuen Kriegen

Das Bremer Friedensforum, die Deutsche Friedensgesellschaft (DFG-VK) und die Initiative "Nordbremer Bürger gegen Krieg" laden am Ostersamstag, 7. April, zum diesjährigen Ostermarsch in der Hansestadt ein. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Ziegenmarkt im Steintor (Vor dem Steintor/Friesenstraße). Die Demonstration erfolgt über Vor dem Steintor, Ostertorsteinweg, Goetheplatz, Domsheide zum Marktplatz, wo um 12 Uhr eine Kundgebung stattfindet. Als Hauptredner konnte Peter Strutynski aus Kassel, Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag, gewonnen werden. Das Kulturprogramm gestaltet das Ensemble "Saba". Die Kundgebung wird moderiert von Barbara Heller und Eva Böller.

Mit dieser Postkarte wird für den Bremer Ostermarsch geworben:
http://www.friedenskooperative.de/gifs/om12hb_p.pdf


2. Auftakt der Ostermärsche - Dank an Günter Grass

BONN. Zum Auftakt der Ostermärsche geht das Netzwerk Friedenskooperative von einer stabilen Beteiligung an den Antikriegsdemonstrationen aus. "Die Friedensinitiativen werden sich über Ostern lautstark gegen Krieg, Gewalt und militärische Interventionen zu Wort melden", kündigt Netzwerk-Geschäftsführer Manfred Stenner an. Geplant seien zahlreiche Demonstrationen, Kundgebungen, ökumenische Friedensgottesdienste, Fahrradtouren, Wanderungen und Friedensfeste. Neben Veranstaltungen in den Innenstädten sollen auch Militär- und Atomstandorte wie Ramstein, Büchel, Jülich und Gronau in die Aktionen einbezogen werden.

"Die oft schon seit langem aktiven Initiativen der Friedensbewegung und die Tradition der Ostermärsche tragen wesentlich dazu bei, dass die in der deutschen Gesellschaft vorhandene Skepsis gegen Krieg und Militär bestehen bleibt", betont Stenner. Neben den Forderungen nach atomarer Abrüstung, Verbot der Rüstungsexporte und dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan haben nach dem Überblick der Friedenskooperative die Kriegsdrohungen gegen Iran und die Eskalation im Syrien-Konflikt ein großes Gewicht bei den Anti-Kriegs-Kundgebungen.

"Die Intervention durch Günter Grass im Irankonflikt hat trotz und vielleicht wegen der Kontroversen um das 'Gedicht' die realen Gefahren bei einem Militärschlag gegen iranische Atomanlagen nochmals in den Focus gerückt. Dafür ist ihm zu danken", nimmt das Netzwerk den Nobelpreisträger in Schutz. In seinem Gedicht mit dem Titel "Was gesagt werden muss" forderte der Literaturnobelpreisträger, Israel dürfe keine deutschen U-Boote mehr bekommen.

http://www.sueddeutsche.de/kultur/gedicht-zum-konflikt-zwischen-israel-und-iran-was-gesagt-werden-muss-1.1325809

Die Sorgen von Günter Grass habe eine Erklärung aus Friedensforschung und Friedensbewegung kürzlich durch Anzeigen - ebenfalls u.a. in der Süddeutschen Zeitung - mit anderen Worten zum Ausdruck gebracht und Deeskalation durch Aussetzung der Sanktionen, Angebot eines Nichtangriffspaktes und die Durchführung der geplanten UNO-Konferenz für eine natomwaffenfreie Zone im Nahen und Mittleren Osten gefordert.

"Ein Angriff - evtl. durch Aufschaukeln der gegenseitigen Drohungen ausgelöst - könnte tatsächlich zu einem verheerenden Krieg führen", warnt die Friedenskooperative.

Das Netzwerk Friedenskooperative bietet eine Veranstaltungsübersicht der Ostermärsche unter http://www.friedenskooperative.de/om2012ndx.htm. Dort finden sich auch weitere Informationen zu den Ostermärschen und Aufrufe der örtlichen Veranstalter.


3. Ein Krieg wäre für den gesamten Nahen Osten eine Katastrophe

BREMEN. Die Villa Ichon war überfüllt, als Wolfgang Gehrke vergangenen Dienstag über die deutsche Außenpolitik im Nahen Osten und in Nordafrika sprach. Wolfgang Gehrcke ist im Deutschen Bundestag außenpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke und Obmann der Fraktion im Auswärtigen Ausschuss. Er beschrieb die Lage in einzelnen Ländern dieser Region, die er oft besucht, und ging auf die Lage im Nahen Osten insgesamt ein. Er bezeichnete sie als sehr bedrohlich, besonders gegenüber dem Iran. Er könne nach seinen Informationen auch im außenpolitischen Ausschuss des Bundestages nicht ausschließen, dass die Vorbereitungen auf einen militärischen Angriff von Seiten des Westens schon sehr weit fortgeschritten seien. Die Brisanz der Lage würde in Formulierungen wie "alle Optionen liegen auf dem Tisch" deutlich. Ein Krieg, so Gehrcke, wäre für den gesamten Nahen Osten eine Katastrophe. Er sieht als Lösung des Problems eine internationale Sicherheitskonferenz der UNO für den Nahen Osten mit dem Ziel einer atomwaffenfreien Zone einschließlich entsprechender Sicherheitsgarantien für die einzelnen Länder.

Die taz-Bremen kommentierte die Veranstaltung, siehe:
http://www.taz.de/Wolfgang-Gehrcke-und-sein-Kernproblem-/!91037/


4. Waffenexporte ins südliche Afrika: Ein Geschäft mit dem Tod

OFFENBACH/M. Am 10. März protestierten in der angolanischen Hauptstadt Luanda und in Benguela Studenten gemeinsam mit Oppositionspolitikern gegen das Regime unter dem angolanischen Präsidenten Jose Eduardo Dos Santos. Ihre Demonstration wurde brutal niedergeschlagen, von Milizen, die offensichtlich von einem Angehörigen der Familie von Dos Santos bezahlt wurden. Die Polizei griff nicht ein, sondern hielt sich demonstrativ zurück. Einer der führenden Oppositionspolitiker, der Volkswirtschaftler Dr. Filomena Viera Lopes, wurde lebensgefährlich verletzt und musste nach Deutschland gebracht werden, um eine Notoperation zu erhalten. Emanuel Matondo möchte dies zum Anlass nehmen, am kommenden Samstag auf dem Ostermarsch in Wiesbaden auf den Zusammenhang mit Waffenexporten aus Deutschland hinzuweisen.

Weitere Informationen sind zu finden über
http://www.Connection-ev.de/article-1582


5. Erfolgsgeschichten aus Bremen?

BREMEN. Der Sammelband über Zivilklausel, Frontex und Rüstungsindustrie "Erfolgsgeschichten aus Bremen? Rüstungsstandort Bremen" ist beim Bremer Friedensforum in der Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen, beim AStA der Uni Bremen und in den Büros der Linken, in Buchhandlungen oder über Eva Böller/Ernst Busche, Telefon 0421/355816, und Hartmut Drewes, Telefon 0421/6441470, zu beziehen. Bei Bestellung per E-Mail: info@bremerfriedensforum.de oder durch Einzahlung einer Schutzgebühr von 6 EUR (+ 1 EUR Porto) auf das Konto: Ekkehard Lentz, Postbank Hannover, Konto-Nr. 123268306, BLZ 25010030 (Stichwort Rüstungsbroschüre) wird das Buch direkt zugesandt.


6. Terminkalender

• Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache des Bremer Friedensforums auf dem Bremer Marktplatz; jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr Beratung des Bremer Friedensforums in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

• Jeden dritten Freitag, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8");

• Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße

• Samstag, 7. April, Ostermarsch in Bremen "Krieg gegen Afghanistan beenden! Keine neuen Kriege beginnen!", Auftakt: 11 Uhr, Ziegenmarkt, anschließend Demo durch die Innenstadt zur Kundgebung: 12 Uhr, Marktplatz, Redner: Peter Strutynski (Bundesausschuss Friedensratschlag, Kassel),(Schwerpunkte: Warnung vor neuen Kriegen gegen Syrien und Iran, Für ein Ende des Afghanistan-Kriegs, Rüstungsstandort Bremen und Protest gegen Rüstungsexporte), VA: Bremer Friedensforum, DFG-VK, Nordbremer Bürger gegen Krieg,
Kontakt: Bremer Friedensforum, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen,
Tel.: 0421/3961892 oder mobil: 0173/4194320 E-Mail: info@bremerfriedensforum.de,
http://www.bremerfriedensforum.de/aktuelles.php?num=1127&kat=1127

• Dienstag, 17. April, ab 16.30 Uhr, 24-stündige Belagerung der Deutschen Bank auf dem Bremer Domshof, "Neokolonialen Landraub stoppen! Für Ernährungssouveränität und ein gutes Leben für alle!" mehr:
http://www.afrique-europe-interact.net

• Mittwoch, 18. April, 17.30 Uhr, Hochschule Bremen, Hansewasser-Hörsaal, UB-Gebäude, Neustadtswall 27 b: "Was kann Bremen außer Waffen? Regionalentwicklung ohne Rüstung - eine Utopie?" Andrea Kolling und Helmut Zachau sprechen im Rahmen der Ringvorlesung "Facetten der Nachhaltigkeit - Region im Wandel" an der Hochschule Bremen, siehe auch: • http://www.facetten.posterous.com

• Donnerstag, 19. April, 19 Uhr, DGB-Haus, Tivoli-Saal, "Solidarität mit Palästina", Informationen aus erster Hand von palästinensischen Gästen, Veranstalter: DKP Bremen - in Zusammenarbeit mit: Arbeitskreis Süd-Nord, Bremen-Kuba: Solidarität konkret, ILPAL-Initiative für die Freiheit der Völker Lateinamerikas, Initiative Nordbremer Bürger gegen den Krieg, Kommunistische Plattform Niedersachsen in der Partei Die Linke und der Nahost-Gruppe im Bremer Friedensforum

• Freitag, 20. April, 12 Uhr, Vor Kapitel 8, Mahnwache zum Rüstungsstandort Bremen

• Samstag, 21. April, 14 Uhr, Konsul-Hackfeld-Haus, "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich" mit Prof. Dr. Christoph Butterwegge (Uni Köln, Armutsforscher) und Jörg Muscheid (Arbeitnehmerkammer), Moderation: Dieter Nickel (Die Linke Bremen)

• Mittwoch, 25. April, 18 Uhr, Gemeindehaus St. Stephani, Michael Müller, wiss. Mitarbeiter am Institut für interdisiziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Uni Bielefeld), "Mitten unter uns - Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit im Alltag unserer Gesellschaft"

• Sonntag, 6. Mai, 17 Uhr, Obere Rathaushalle, SCHRITTWEISE singend einander näherkommen, im Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges (Niederlande: 4./5. Mai, Deutschland: 8. Mai 1945) singen drei Chöre über alle Grenzen hinweg Lieder für Frieden und Verständigung, und für die gemeinsame Bewältigung einer kriegerischen Vergangenheit als auch einer ungewissen Zukunft:
4‍ ‍Mei Projekt aus Groningen, Leitung: Pieter Kole, www.4meiprojekt.nl,
Oldenburger Chor Bundschuh, Leitung: Robert Brüll www.chor-bundschuh.de,
Bremer Chorwerkstatt, Leitung: Christian Höffling www.bremerchorwerkstatt.de,
Schirmherr: Bürgermeister Jens Böhrnsen Eintritt: 15 Euro / 7,50 Euro, Karten (ab Ostern): Buchhandlung Balke, Pappelstr. 84a, Telefon 502430, Buchladen Ostertor, Fehrfeld 60, T.78528, Findorffer Bücherfenster, Hemmstr.175, T.354086;

• Donnerstag, 24. Mai, "Menschenrecht im Dienst des Krieges", mit Norman Paech, Veranstaltung von Masch und Bremer Friedensforum;

• Freitag, 1. bis Sonntag, 3. Juni, Andreasgemeinde, Bremen-Horn, Tagung: "Den Krieg abschaffen", Kontakt: Ev. Andreas Gemeinde, Martin Warnecke, Werner-von-Siemens-Str. 55, 28357 Bremen, Tel.: 0421/251177-0, Fax: 0421/2511779,
http://www.kirche-bremen.de/gemeinden/02_andreas/02_andreas.php,
der Flyer kann auch angefordert werden unter info@bremerfriedensforum.de;


7. In eigener Sache:

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen für den Newsletter an: mailto:Ekkehard.Lentz@bremerfriedensforum.de. Die Veröffentlichung von Artikeln oder Auszügen aus dem Newsletter ist mit Quellenangabe ausdrücklich erlaubt! Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet.

Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden.

Mit freundlichen Grüßen
Ekkehard Lentz

*

Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 7 vom 6. April 2012
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
Internet: www.bremerfriedensforum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. April 2012