Schattenblick →INFOPOOL →BÜRGER/GESELLSCHAFT → FAKTEN

NEWSLETTER/073: Newsletter Bremer Friedensforum 17 vom 7. November 2011


Newsletter Bremer Friedensforum 17 vom 7. November 2011


Inhalt heute:

01. Ein Geschäft mit dem Tod
02. Neu erschienen
03. Proteste gegen geplante Stiftungsprofessur
04. Wie und warum subventioniert der Senat Rüstungsforschung?
05. Bürgermeister Böhrnsen empfängt Besatzungsmitglieder der Fregatte
06. Volkstrauertag: Was ist zu tun?
07. Margot Käßmann: Schirmherrschaft der Rüstungsexport-Kampagne
08. NATO fälscht Bilanz des Libyen-Krieges
09. Filmvorführung "Fritz Bauer - Tod auf Raten"
10. Worpswede im Dritten Reich 1933-1945
11. Karin Leukefeld spricht beim 46. Solidaritätsbasar
12. Leserbrief zu "Standortekonzept und Bundeswehrreform"
13. Ein kleiner Erfolg gegen EADS - und Grüße vom Bodensee
14. Vor dem Castortransport
15. Protestbündnis gegen Petersberg II
16. Terminkalender
17. In eigener Sache



1. Ein Geschäft mit dem Tod

BREMEN. Emanuel Matondo spricht am Dienstag, 8. November, 20 Uhr, im Konsul-Hackfeld-Haus, Birkenstraße 34, zum Thema "Waffenexporte ins südliche Afrika". Die Exporte von Kriegswaffen und Rüstungsgütern weisen kontinuierlich steigende Werte auf. Deutschland ist der größte Waffenexporteur Europas und liegt hinter den USA und Russland weltweit an dritter Stelle der Waffenlieferanten. Emanuel Matondo arbeitet seit Jahren zu Themen wie Krieg, Militär, Rüstungsexporte, Korruption und den sich in den Gesellschaften des südlichen Afrikas dagegen entwickelnden Widerstand. Emanuel Matondo ist Bewegungsarbeiter, Journalist und Aktiver der Angolanischen Antimilitaristischen Menschenrechtsinitiative. Er lebt in Deutschland und wird die Veranstaltung in deutscher Sprache durchführen.

Plakat zum Download:
http://www.bremerfriedensforum.de/bilddat/Bremen_Plakat_waffen_suedl_afrika.pdf



2. Neu erschienen

OFFENBACH. Neu erschienen ist die Broschüre "Waffenexporte ins südliche Afrika: Ein Geschäft mit dem Tod, herausgegeben von Connection e.V., Anlass für die Veröffentlichung dieser Broschüre ist die gleichnamige Veranstaltungsreihe mit dem Referenten Emanuel Matondo, die gemeinsam durchgeführt wird von Connection e.V., der Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel! und der Informationsstelle Südliches Afrika (issa).
Das Inhaltsverzeichnis sowie Auszüge der Broschüre sind zu finden unter :
http://www.Connection-eV.de/z.php?ID=1484.



3. Proteste gegen geplante Stiftungsprofessur

BREMEN. Die Stiftungsprofessur, die unter anderem von dem Bremer Unternehmen OHB finanziert wird, sorgt weiter für Diskussionen. Kritiker der geplanten Professur, darunter Studentenvertreter und das Bremer Friedensforum, demonstrierten am 31. Oktober vor dem Rathaus. Hintergrund: Im Regierungssitz wurde der 40. Geburtstag der Universität mit einem Senatsempfang gefeiert. Die Demonstranten nutzten die Gelegenheit, um gegen die Professur zu protestieren. Ihre Position: Mit dem Lehrstuhl sei Rüstungsforschung verbunden. Dabei habe sich die Universität im Jahr 1986 mit der sogenannten Zivilklausel selbst auferlegt, keine Rüstungsforschung zu betreiben. Das Thema beschäftigt die Universität auch intern weiter - Mitte Dezember befasst sich der akademische Senat damit. Zur Vorbereitung gibt es eine Reihe von Diskussionsveranstaltungen, die sich mit der Zivilklausel und mit dem Zuschnitt des geplanten Lehrstuhls befassen.

Mehr: http://www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/Vermischtes/473673/Proteste-gegen-geplante-Stiftungsprofessur.html


4. Wie und warum subventioniert der Senat Rüstungsforschung?

BREMEN. Die Debatte um die Zivilklausel hat gezeigt, dass Bremens Rüstungsfirmen den Druck auf die Hochschulen im Land verstärken wollen - sei es über Forschungskooperationen, gemeinsame Institute, Stiftungsprofessuren oder indirekte Einflussnahme auf Lehrpläne und Studiengänge. Die Linke hat vor diesem Hintergrund in der Bürgerschaft eine Große Anfrage eingereicht, um über ein Forschungsprojekt unter federführender Mitwirkung des Unternehmens Rheinmetall Electronics Defence GmbH informiert zu werden, über das bislang sehr wenig bekannt ist. Kristina Vogt, Vorsitzende und wissenschaftspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, erklärt: "Rheinmetall Defence Electronics ist ein hundertprozentiges Rüstungsunternehmen, hier werden Feuerleitanlagen für Kampfpanzer und allerlei High-Tech für weitere Kriegswaffensysteme konstruiert. Das Unternehmen ist auch Schirmherr und größter Nutznießer des Forschungszentrums CART, das die Wirtschaftsförderung Bremen aufgebaut hat und das mit Millionensummen subventioniert wird. Hier fließen Steuergelder direkt in die Taschen der Rüstungsindustrie."
Am Kompetenz- und Forschungsverbund Flugrobotik Cart (Competitive Aerial Robot Technologies) werden von der Hochschule, der Universität, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie einigen weiteren Akteuren in Zusammenarbeit mit Rheinmetall Defence Electronics Drohnen entwickelt. Es steht zu befürchten, dass über diese Kooperation öffentlich finanzierte Rüstungsforschung an Hochschulen etabliert wird.


5. Bürgermeister Böhrnsen empfängt Besatzungsmitglieder der Fregatte

BREMEN. Die Fregatte Bremen war wieder in der Hansestadt. Das Schiff kam direkt von einer Übung in norwegischen Gewässern und lag im Getreidehafen. Bürgermeister Jens Böhrnsen empfing Mitglieder der Besatzung im Senatssaal des Bremer Rathauses. Tagsüber war "open ship". Das älteste Schiff der Bundesmarine war bisher etwa 15mal in Bremen zu Gast. Häufig haben sich auch Protestierende aus der Friedensbewegung eingefunden. Seit vielen Jahren besteht eine enge Patenschaft der Fregatte zum St. Ansgarii-Kindergarten (!). Eine kaum bekannte Angelegenheit, die Widerspruch verdient.



6. Volkstrauertag: Was ist zu tun?

BREMEN. Ludwig Schönenbach schreibt: "Bei Veranstaltungen zum Volkstrauertag (13. November) tritt das Militärische und der Tod von Soldaten - nicht jedoch der ihrer Opfer! - nach meinem Eindruck an einigen Orten mehr und mehr in den Vordergrund. Dabei wird man das Gefühl nicht los, dass - ähnlich wie bei den Gelöbnissen - Werbung für Militär, Krieg und Bundeswehreinsätze im Ausland gemacht wird. Angesichts der fortschreitenden Militarisierung von Politik und Gesellschaft handelt es sich dabei um eine Entwicklung, der wir größere Beachtung schenken und gegen die wir vielleicht auch etwas unternehmen sollten! Im Bremer Raum, in dem es mehrere Bundeswehrgarnisonen gibt, aber auch im vergleichsweise liberalen Bremen habe ich in den letzten Jahren immer häufiger den Eindruck bekommen, dass die Veranstaltungen zum Volkstrauertag allmählich wieder zum "Heldengedenktag" umfunktioniert werden. Das sieht dann zum Beispiel so aus, dass ein Offizier der Bundeswehr - natürlich nicht in Zivil und Trauerkleidung, sondern in voller Montur! - die Hauptansprache hält und dabei auf die Auslandseinsätze der Bundeswehr und die entbehrungsreiche, gefährliche und wichtige Rolle der dabei eingesetzten Soldaten hinweist. Es kann auch passieren, dass der Parlamentspräsident bereits selbst diese Rolle übernimmt. Verstärkt wird der militärische Charakter der Veranstaltungen unter Umständen noch durch die Anwesenheit von Reservisten-, Krieger- und Schützenvereinen - womöglich sogar in Uniform - und dem abschließenden Lied "Ich hatt' einen Kameraden". Ich halte es deshalb für wünschenswert, dass die Veranstaltungen zum Volkstrauertag in Zukunft stärker unter diesem Aspekt unter die Lupe genommen, einschlägige Beobachtungen gesammelt und gegebenenfalls gemeinsame Schlussfolgerungen gezogen werden, um einen Missbrauch des Volkstrauertags zu verhindern.


7. Margot Käßmann: Schirmherrschaft der Rüstungsexport-Kampagne

STUTTGART. Prof. Margot Käßmann ist die neue Schirmherrin der bundesweiten Kampagne gegen Rüstungsexporte "Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel." Seit dem Start der Kampagne im Mai 2011 ist das Bündnis auf mehr als hundert Organisationen gewachsen. "Für mich wäre der geplante Export von 200 Kampfpanzern des Typs Leopard 2 nach Saudi-Arabien ein fatales Signal gegenüber den Freiheitsbewegungen in der arabischen Welt. Die Lieferung von Waffen und Ausrüstung zur Kriegsführung sowie zur innerstaatlichen Unterdrückung an diktatorische Regime ist nach meiner Überzeugung ein permanenter Skandal deutscher Außenpolitik und Außenwirtschaftspolitik, das sehen auch die beiden christlichen Kirchen mit ihrem GKKE-Bericht so. Um unser Ziel des grundsätzlichen Verbots des Waffenhandels zu erreichen, brauchen wir das breite gesellschaftliche Bündnis dieser Kampagne, " begründet Margot Käßmann ihr Eintreten für die Kampagne. Im Rahmen der Ökumenischen Friedensdekade vom 6. bis 16. November werden unter dem Motto "Gier. Macht. Krieg." bundesweit Veranstaltungen gegen Exporte in Länder wie Saudi-Arabien stattfinden.

Weitere Informationen unter http://www.aufschrei-waffenhandel.de



8. NATO fälscht Bilanz des Libyen-Krieges

BERLIN. Zur Bilanz des Libyen-Kriegs erklärt Wolfgang Gehrcke, Mitglied des Parteivorstands der Linken: "Für die NATO ist der Libyen-Krieg ein 'großer Erfolg'. Für die Bundesregierung, obwohl sie im Weltsicherheitsrat nicht zugestimmt hatte, ebenfalls. Westerwelle traut sich nicht, dem allgemeinen Jubel entgegen zu treten und über die Ermordung von Gaddafi zeigt sich die westliche Politikerkaste peinlich berührt, aber doch erleichtert. Die Wahrheit sieht anders aus: Im Libyen-Krieg verloren zwischen 40.000 und 80.000 Menschen ihr Leben. Angeblich sollten, so die Resolution des Weltsicherheitsrates, die Luftangriffe dem Schutz der Zivilbevölkerung dienen. Tatsächlich wurden Tausende Menschen hingemordet. Angeblich sollte Libyen entmilitarisiert und die Lieferung von Waffen unterbunden werden. Tatsächlich verbreitet der fast ungehinderte Zugriff auf Waffen weltweit Sorgen. Zu den in Libyen aufgefundenen Waffen gehören auch deutsche Sturmgewehre der Firma Heckler & Koch. Es ist davon auszugehen, dass binnen kurzer Zeit auf den Kriegsschauplätzen in aller Welt Waffen aus Libyen auftauchen. Der Weltsicherheitsrat sprach davon, dass Demokratie die Grundlage für libysche Gesellschaft darstellen solle. Tatsächlich wurde als erstes Gesetz die Scharia eingeführt und damit alle Gesetze aufgehoben, die ihr entgegen stehen. ... Fest steht hingegen, dass Libyen erneut als Festungswall gegen Fluchtbewegungen Richtung Europa aufmunitioniert wird. Die Europäische Union hat sogar angeboten, militärische Einheiten zur Sicherung der libyschen Grenzen zu entsenden. Angesichts solcher Tatsachen von Erfolg zu sprechen, ist zynisch, menschenverachtend. ... Statt Völkerrecht, Demokratie und Aussöhnung hat der Libyen-Krieg Mord und Totschlag verbreitet. Das kann nicht der Weg sein, Stabilität in der Region herbeizuführen..."



9. Filmvorführung "Fritz Bauer - Tod auf Raten"

BREMEN. Im Rahmen des Filmfestivals UEBER MUT - eine Initiative von Aktion Mensch - zeigt das Kino City 46 (Birkenstraße 1) am Samstag, 12. November, um 18 Uhr den Film: "Fritz Bauer - Tod auf Raten". Der Film wird präsentiert von der Humanistischen Union-Landesverband Bremen und von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. Im Anschluss an die Kinoveranstaltung wird Christoph Schminck-Gustavus über seine Nachforschungen zu Untaten der NS-Justiz und ihre Rehabilitierung nach der sogenanten Entnazifizierung anhand der Berufskarrieren von zwei Bremer Juristen berichten.

Als Sohn einer deutsch-jüdischen Familie muss Fritz Bauer nach der Machtergreifung Hitlers seine Arbeit als Amtsrichter am Stuttgarter Amtsgericht niederlegen. Bald emigriert er nach Dänemark und Schweden, wo er zusammen mit Willy Brandt eine Exil-Zeitung herausgibt. 1949 kehrt er nach Deutschland zurück. Als Generalstaatsanwalt - erst in Niedersachsen, später in Hessen - veranlasst Bauer aufsehenerregende Verfahren. 1952/53 rehabilitiert das Landgericht in Braunschweig die Attentäter vom 20. Juli 1944. Bauer treibt außerdem den Frankfurter Auschwitz-Prozess voran, der zwischen 1963 und 1965 stattfindet. Das Verfahren widerlegt die Leugner des Völkermords und setzt erstmals eine breite öffentliche Diskussion über den Holocaust in Gang. Bauers kompromissloser Kampf für Bürgerrechte und Aufklärung macht ihn zum Feindbild vieler Rechtskonservativer. Die Autorin und Regisseurin Ilona Ziok porträtiert in ihrem Dokumentarfilm spannend wie in einem Polit-Thriller und dabei sachlich exakt einen großen Querdenker.
Nachfragen an: Thomas von Zabern, Tel. 0421-5970730



10. Worpswede im Dritten Reich 1933-1945

BREMEN. Ferdinand Krogmann liest Texte aus seinem neuen Buch "Worpswede im Dritten Reich 1933-1945", 19,80 Euro und stellt es in einem Lichtbildervortrag am Dienstag, 22. November, um 19.30 Uhr in der Buchhandlung Leuwer, Am Wall 171, vor.


11. Karin Leukefeld spricht beim 46. Bremer Solidaritätsbasar

BREMEN. Der 46. Solidaritätsbasar für Vietnam, Chile, Kuba, Nicaragua und Südafrika findet am Freitag, 25. November, im Gemeindehaus von St. Stephani statt. Achtung: es kann nur noch der Eingang Stephanikirchhof 8 genutzt werden! Ab 18 Uhr öffnet der Basar, auf dem Bücher und Kalender, Kunstgewerbe, Handarbeiten, Marmelade, Brot und Kekse angeboten werden.

Der Vortrag der Journalistin Karin Leukefeld beginnt um 19.30 Uhr. Eine alte Beobachtung, dass im Krieg zuerst die Wahrheit stirbt, gilt gerade jetzt wieder. Karin Leukefeld, deren Berichtsbereich der Nahe Osten ist, wird von ihren Recherchen und Erfahrungen berichten und eine Sicht auf die Ereignisse vornehmlich in Syrien, Libyen und Palästina/Israel vermitteln, die sich von der der gängigen Medien unterscheidet. Zu der traditionsreichen Veranstaltung der "Initiative Solidaritätsbasar" rufen mehr als 300 Bremerinnen und Bremer sowie 25 Organisationen auf.
Die Initiative sammelt Geld für Projekte in von Armut gezeichneten Regionen und macht zugleich auf die Gründe des Elends auf der Erde aufmerksam. Geldspenden können auf das "Solidaritätskonto Alida Klee" bei der Sparkasse in Bremen, Konto-Nummer 171 5796, Bankleitzahl 29050101, überwiesen werden. Der Aufruf "Der Kampf um die Welternährung: Mehr Profit - mehr Hunger" sowie weitere Informationen zur Veranstaltung sind erhältlich beim Bremer Friedensforum (info@bremerfriedensforum.de).


12. Leserbrief zum Thema "Standortekonzept und Bundeswehrreform"

Bremer Friedensgruppen werden nicht unbedingt Trauermärsche blasen, wenn das Feldjägerbataillon in Bremen aufgelöst wird und die Bundeswehr aus Schwanewede abzieht. Es ist grundsätzlich erfreulich, wenn Standorte geschlossen werden. Doch da gibt es einen dicken Pferdefuß, und der hat viel mit der so genannten Bundeswehrreform zu tun. Minister de Maizière will nur deshalb Heimatstandorte auflösen oder reduzieren, weil die Streitkräfte für noch mehr Auslandeseinsätze fit gemacht werden sollen. Das Ziel des Standortkonzeptes ist also keineswegs die Verbesserung der Landes- und Bündnisverteidigung. Es geht bei der Bundeswehr vielmehr um die Erhöhung ihrer Fähigkeit, sich künftig noch aktiver an Kriegen um Einflusssphären und Wirtschaftsinteressen wie aktuell in Afghanistan beteiligen zu können. Dafür wird sie mit modernsten und sündhaft teuren Waffensystemen auch aus Bremen aufgerüstet und daran ausgebildet. Dies ist einer der Gründe, weshalb nicht mehr benötigte Heimatstandorte aufgegeben werden. Mit Recht wird in diesem Zusammenhang der rot-grüne Senat kritisiert. Dieser lässt bekanntlich keine Gelegenheit ungenutzt, um Waffenschmieden wie die Lürssen-Werft oder die OHB AG für die Ausrüstung der Bundeswehr in den höchsten Tönen zu loben. Damit wird der allgemeinen Militarisierung weiter Vorschub geleistet - sehr zum Wohle der Rüstungshochburg Bremen! Wieland von Hodenberg


13. Ein kleiner Erfolg gegen EADS - und Grüße vom Bodensee

KONSTANZ. Liebe rüstungskritische Menschen in Bremen, darf ich Euch von einem kleinen Erfolg erzählen? Die "Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaften" (DGfE) hat für Ihre BWP-Tagung vom 26. bis 28. September in Konstanz Sponsorengelder von EADS-Cassidian angenommen. Ich habe einen Protestbrief an die DGfE geschrieben. Auch ein paar Freunde aus Konstanz haben protestiert. Der Vorstand der DGFE hat nun vor wenigen Tagen beschlossen: Nie mehr, für keine Veranstaltung, wird die DGfE - und auch keine Sektion der DGfE wird das jemals wieder tun - Sponsorengelder der Rüstungsindustrie annehmen. Herzlich Grüße vom Bodensee, Rainer Schmid
http://www.waffenvombodensee.com/eads2/schule-und-uni/dgfe-bwp-tagung/



14. Vor dem Castortransport

Bremen. Voraussichtlich ab dem 24. November soll erneut ein Transport mit hochradioaktivem Müll - ein sogenannter Castor-Transport - ins Wendland verbracht werden und dort am letzten Novemberwochenende eintreffen. Es wird vermutlich der letzte Transport dieser Art bis 2014 sein. Termine im Vorfeld des Castortransports:
Samstag, 29.10., Bundesweiter dezentraler Streckenaktionstag,
Dienstag, 15.11., 20 Uhr, Zentrale Info-und Mobilisierungsveranstaltung, Ort: Paradox
Infos zu politischen Rahmenbedingungen des Transports, Rechtshilfe, Aktionsformen und Kampagnen, Infrastruktur vor Ort, Anreise usw. Veranstaltet vom Klimaplenum



15. Protestbündnis gegen Petersberg II

BONN/BREMEN. Unter dem Motto "Sie reden von Frieden, Sie führen Krieg - Truppen raus aus Afghanistan!" werden am 3. und am 4. Dezember 2011 eine bundesweite Demonstration sowie eine internationale Konferenz stattfinden. Diese sollen ein kraftvolles Zeichen gegen die menschenfeindliche Politik des Krieges setzen. Des Weiteren sind Aktionen des Zivilen Ungehorsams für den 5. Dezember geplant, dem Tag der internationalen Afghanistan-Regierungskonferenz. Das Bremer Friedensforum unterstützt das "Protestbündnis gegen Petersberg II". Zu der bundesweiten Demonstration am 3. Dezember in Bonn werden von Bremen aus Busse organisiert. Abfahrt: 6 Uhr, ZOB, verbindliche Anmeldung bitte bei Margot Konetzka unter Telefon 352253

Mehr: http://www.afghanistanprotest.de



16. Terminkalender

- Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache des Bremer Friedensforums auf dem Bremer Marktplatz; jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr Beratung des Bremer Friedensforums in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

- Jeden dritten Freitag, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8");

- Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße;

- Dienstag, 8. November, 20 Uhr, Konsul-Hackfeld-Haus, Birkenstraße 34", "Waffenexporte ins südliche Afrika: Ein Geschäft mit dem Tod", Veranstaltung von Bremer Friedensforum, DFG-VK, Bremische Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung, Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz), Brot für die Welt, Bremer entwicklungspolitisches Netzwerk (BeN), Ökumenische Initiative in Kooperation mit Connection e.V.;

- Mittwoch, 9. November, 16.15 (!) Uhr, Universität GW1 Gebäude in Raum Nr. B 0080 (!), Streitgespräch "Neue Sicherheitspolitik und Rüstungsforschung", Schwerpunkte "Probleme einer neuen Sicherheitspolitik und Rüstungsprozesse bzw. Rüstungsbegrenzungspolitik" mit anschließender Diskussion u.a. mit Klaus Schlichte, Institutsleiter des Instituts für Interkulturelle und Internationale Studien (Universität Bremen, Fachbereich 08 Sozialwissenschaften), Link: http://www.iniis.uni-bremen.de/, Michael Brzoska, Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (Universität Hamburg), Link: http://www.ifsh.de und Peter Strutynski, Arbeitsgruppe Friedensforschung (Universität Kassel), Link: http://www.ag-friedensforschung.de/

![Bei der Zeit und dem Ort gibt es eine kleine Änderung. Die Veranstaltung fängt 15 Minuten später an (Beginn ist 16.15 Uhr) und findet nicht mehr im MARUM sondern im GW1 Gebäude in Raum Nr. B 0080 statt.
(siehe Lageplan GW1=B1: http://www.uni-bremen.de/universitaet/die-uni-im-ueberblick/lageplan.html )]!

- Mittwoch, 9. November, 17 Uhr am ehemaligen jüdischen Altenheim an der Gröpelinger Heerstraße 167, Mahnwache zum Gedenken an die Opfer der Pogromnacht vor 72 Jahren, im Anschluss wird zu einem kurzen Rundgang zu den Stolpersteinen für die Bewohner des ehemaligen Jüdischen Pflegeheims an der Buxtehuderstraße 9 und für die jüdische Kaufmannsfamilie Littmann an der Johann-Kühn-Straße 24 aufgerufen.

- Freitag, 11. November 2011 um 17 Uhr in der Fußgängerzone Vegesack (vor Leffers): Die Bundestagsabgeordnete Inge Höger (Die Linke) spricht zum Thema "Initiativen zur Anerkennung Palästinas durch die UN und die Protestbewegung in Israel gegen Sozialabbau. Die Kosten der Besetzung und die Wirkung der arabischen Aufstände".

- Freitag, 11. November, 15 Uhr auf dem Domshof vor dem Gebäude der Deutschen Bank, die Occupy-Bewegung hat den 11.11. zum weltweiten Tag der Empörung ausgerufen.

- Samstag, den 12. November, jeweils ab 12.30 Uhr werden in Frankfurt/Main das Bankenviertel und in Berlin das Regierungsviertel umzingelt. Dafür bietet Attac Bremen eine günstige Busfahrt nach Berlin: um 7 Uhr vom ZOB am Cinemaxx (Fahrkarten unter www.attac-bremen.de).

- Samstag, 12. November, 12 bis 13 Uhr vor dem Dom, Guantanamo-Mahnwache von Amnesty International;

- Montag, 14. November, 19 Uhr, Haus der Wissenschaft, Olbers-Saal Podiumsdiskussion "Zivilklauseln contra Rüstungsforschung an deutschen Hochschulen" mit Sören Böhrnsen, Arnim von Gleich, Hans-Jörg Kreowski, Senta Pineau (Köln und Dietrich Schulze(Karlsruhe) - Veranstalter: Universität Bremen in Kooperation mit der Bremischen Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung und dem Allgemeinen StudentInnenausschusses (AStA) der Universität Bremen;

- Mittwoch, 16. November, 18 Uhr Marktplatz, Aktion gegen die Todesstrafe; "Städte gegen die Todesstrafe - Städte für das Leben", mehr unter www.amnesty-bremen.de;

- Freitag, 18. November, 18 Uhr, Obere Rathaushalle in Bremen, Verleihung Internationaler Bremer Friedenspreis, am Samstag, 19. November um 10.30 Uhr, Martin-Luther-Gemeinde in Bremen-Findorff "Tag der Begegnung", weitere Informationen: Stiftung die schwelle, Beiträge zur Friedensarbeit, Wachmannstraße 79, 28209 Bremen,
http://www.dieschwelle.de

- Freitag, 25. November, ab 18 Uhr, St.-Stephani-Gemeinde, Bremer Solidaritätsbasar; 19.30 Uhr, Vortrag von Karin Leukefeld;

- Samstag/Sonntag 26./27. November, Universität Kassel, 18. Friedenspolitischer Ratschlag, "Umbruch: Die Politik in die eigenen Hände nehmen - Kriege beenden - Waffenexporte stoppen - Demokratie und soziale Gerechtigkeit durchsetzen", Beginn: Samstag, 26. Nov., 12 Uhr, Ende: Sonntag, 27. Nov. 14 Uhr, http://www.ag-friedensforschung.de/;

- Freitag, 2. Dezember, 18 Uhr, Universität Bremen, Enrique-Schmidt Straße 7, SFG-Gebäude, Raum 1060, "Zivilklausel und Rüstungsforschung - ein Gegensatz?" Warum es manchmal so schwer ist, zwischen Rüstungsforschung und ziviler Forschung zu unterscheiden, sich beides nicht in den Gegensatz "menschenschädlich" und "menschenfreundlich" auflösen lässt und was die hochgelobte Freiheit der Wissenschaft damit zu tun hat. Eine Bildungsveranstaltung der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen.

- Samstag, 3. Dezember, Bonn, ab 11.30 Uhr Kaiserplatz, bundesweite Demonstation "Bundeswehr raus aus Afghanistan", dafür bietet das Bremer Friedensforum eine günstige Busfahrt nach Bonn: um 6 Uhr vom ZOB am Cinemaxx (verbindliche Anmeldung bitte unter Telefon 352253, bei Margot Konetzka, weitere Informationen: http://www.afghanistanprotest.de


Vorankündigung:
"Menschenrecht im Dienst des Krieges", Veranstaltung von Masch und Bremer Friedensforum mit Norman Paech am 24. Mai 2012



17. In eigener Sache

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen für den Newsletter an: mailto:Ekkehard.Lentz@bremerfriedensforum.de. Die Veröffentlichung von Artikeln oder Auszügen aus dem Newsletter ist mit Quellenangabe ausdrücklich erlaubt! Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet.

Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden. Unser Spendenkonto lautet: Ekkehard Lentz (für das Bremer Friedensforum) bei der Postbank Hannover, BLZ 25010030, Kontonummer 123268-306.

Mit freundlichen Grüßen

Ekkehard Lentz


*


Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 17 vom 7. November 2011
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
Internet: www.bremerfriedensforum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. November 2011