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INTERNATIONAL/108: Abholzungssaison beginnt - Bedrohtestes Volk der Welt fordert Schutz (Survival)


"Survival International" - Deutsche Sektion - 8. Juni 2012

Abholzungssaison beginnt: Bedrohtestes Volk der Welt fordert Schutz



Das bedrohteste Volk der Welt hat die brasilianische Regierung in einem verzweifelten Appell dazu aufgerufen, die illegale Abholzung seines Gebietes zu stoppen. Der Beginn der Abholzungssaison steht unmittelbar bevor.

Bereits jetzt wird das Land der Awá schneller gerodet als jedes andere Indigenengebiet in Amazonien. Die nun bevorstehende Trockenzeit hatte schon in den vergangenen Jahren nochmals einen starken Anstieg illegaler Abholzung bedeutet.

In einem Aufruf an den brasilianischen Justizminister bitten die Awá darum, "die Holzfäller unverzüglich von unserem Land zu verweisen ... bevor sie zurückkommen und alles zerstören."

Im Zuge von Survival Internationals Kampagne zum Schutz der Awá, wurden bereits über 27.000 E-Mails an den Justizminister geschickt, in denen er aufgefordert wird, die Eindringlinge auszuweisen.

Auch die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Maranhão hat daraufhin eine Untersuchung eingeleitet, die klären soll, wer für das illegale Eindringen in das Awá-Gebiet verantwortlich ist.

Doch immer noch gehen Schätzungen von Tausenden illegalen Holzfällern in dem Gebiet aus.

Ein Awá reagierte mit den Worten "Sehr gut, Nicht-Indianer. Was ihr tut ist sehr wichtig und wirklich gut! Helft uns so schnell ihr könnt. Sendet viele Nachrichten [an den Justizminister]."

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: "Die Awá zählen nur etwa 450 Angehörige, aber in kurzer Zeit ist ihr Anliegen weltbekannt geworden. Die brasilianische Regierung muss aufhören die Awá zu ignorieren und ihr Überleben ganz oben auf die Tagesordnung setzen. Der Start der Abholzungssaison ist ein kritischer Zeitpunkt. Der Druck darf nicht nachlassen."

Survival bittet darum die Awá mit einer E-Mail an den brasilianischen Justizminister zu unterstützen.


Survival International setzt sich weltweit für die Rechte indigener Völker ein und pflegt Kontakte zu Hunderten indigenen Gemeinden und Organisationen. Survival ist Träger des Alternativen Nobelpreises.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 8. Juni 2012
Survival Deutschland
Haus der Demokratie und Menschenrechte
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Juni 2012