Mahnwachen in Washington DC und San Franzisko gegen homo- und transphobe Morde und das Putschregime in Honduras
Von Michael Petrelis
(in freier Übertragung des Schattenblick aus dem Englischen)
Trans/Homo-Mahnwache am 27. Januar 2010 vor dem US-Außenministerium
Adrienne Pine, eine Aktivistin, die sich für Demokratie in Lateinamerika einsetzt, hat uns geholfen die Aktionen von Homo- und Transsexuellen gegen die Morde an Homosexuellen in Honduras, die in Washington DC stattgefunden haben, zu organisieren. Sie hat Fotos der Proteste am 27. Januar am Eingang des US-Außenministeriums in Washington ins Netz gestellt (http://quotha.net/node/727), bei denen ein Dutzend Aktivisten am Morgen eine einstündige Mahnwache abgehalten und mit Schildern demonstriert haben.
Solidarität mit LGBT-Honduranern - Protest gegen den neuen
Präsidenten, Porfirio Lobo, am Eingang des Außenministeriums.
Pepe Lobo: Ein neues Gesicht, dasselbe Regime.
Aktivisten halten Mahnwache am Eingang des US-Außenministeriums.
Die Frau an zweiter Position von links hält ein Schild mit einem Foto
des ermordeten LGBT-Aktivisten Walter Tróchez in den Händen.
Die Hauptorganisation lag bei Mitgliedern der DC Trans Coalition, die einen umfassenden Aufruf für die Demonstration am 27. Januar veröffentlicht hat. Werft einen Blick auf ihre Website, und vielen Dank an die trans(sexuellen) Organisatoren für die erfolgreiche Aktion. Vielen Dank an alle, die das ganze möglich gemacht haben.
Am Nachmittag fand eine weitere Protestaktion mit Mahnwache vor dem US-Außenministerium in Washington DC statt, im folgenden mit weiteren Fotos dokumentiert:
Dem Eingang des Außenministeriums gegenüber ziehen die Aktivisten die Aufmerksamkeit auf sich.
Foto links: Aktivisten beziehen Position gegen den Staatsstreich in Honduras und die Morde an LGBT-Aktivisten.
Foto links: Farbig gestaltete Schilder klären auf.
Adrienne hat ein paar Gedanken über unsere Aktionen in Berlin, Washington DC und San Franzisko mitgeschickt:
Es sieht ganz so aus, als hätte das Außenministerium diese Proteste gehört, wenn man die Lippenbekenntnisse hört, die sie bezüglich der Menschenrechte von LGBTI abgegeben haben. Es ist unsere Aufgabe, sie daran zu erinnern, daß die LGBTI-Gemeinde in Honduras nicht in erster Linie kämpft, um sich selbst zu verteidigen, sondern eine Widerstandsbewegung gegen eine Opus Dei-Militärdiktatur führt, die Menschen einer jeden Kategorie, die nicht der Norm entspricht, in Gefahr bringt - ein Widerstand zu dessen Führung sie besonders geeignet ist, weil ihre Mitglieder die Bedrohung schneller erkennen und verstehen als fast ein jeder andere in Honduras. Es ist kein Kampf um Sicherheit, es ist ein Kampf um wirkliche Demokratie.
Demonstration in San Franzisko für Gays und Demokratie in Honduras am 27. Januar 2010
Heute war die Amtseinführung in Honduras, und Porfirio Lobo wurde als der neue Präsident des Landes vereidigt. Aus diesem Anlaß sind Aktivisten für Gays und Demokratie aus Solidarität mit den Honduranern auf die Straße gegangen, um ein Zeichen zu setzen. Heute morgen haben 14 Aktivisten über zwei Stunden zwei Mahnwachen am honduranischen Konsulat im historischen "Flood Building" in San Franzisko in der Market Street gehalten.
Die erste Mahnwache fand statt, als fünf Gays und weitere Aktivisten das Büro des Konsulats aufsuchten und feststellen mußten, daß es an diesem speziellen Tag geschlossen war. Wir haben eine halbe Stunde im Flur verbracht und mit Menschen aus anderen Büros im 8. Stock gesprochen. Wir haben ein paar Fotos geschossen und eine Nachricht für die Angestellten hinterlassen, wenn sie morgen zurückkommen.
Wir haben unsere Mahnplakate mit dem Konterfei von Walter Tróchez an die Tür des Konsulats geklebt und einige davon unter der Tür hindurchgeschoben und damit eine kleine Möglichkeit in Anspruch genommen, unsere Sorge um die homosexuellen Bürger von Honduras zu zeigen, ganz besonders unsere Betroffenheit angesichts der Ermordeten, und darüber hinaus unsere Besorgnis um die vollständige Beachtung der Menschenrechte für alle Honduraner zum Ausdruck zu bringen.
Den Rest des Morgens haben wir - Mitglieder der Bay Area Latin American Solidarity Coalition, BALASC, einschließlich einiger älterer Menschen, die in Honduras geboren sind und deren Familien über Jahre hinweg Schaden durch rechtsgerichtete Kräfte erlitten haben - mit Mahnwachen und dem Verteilen von Flyern vor dem Bürogebäude verbracht, in dem sich das Konsulat befindet.
Vielen Dank an all die wunderbaren Leute, die heute - nach der kurzfristigen Vorankündigung von nur zwei Tagen - hergekommen sind, um für die Solidarität mit homosexuellen Menschen in Honduras und die Demokratie in dieser Nation einzustehen.
Bildnachweis:
Bilder der Mahnwache in Washington DC am Morgen: Elijah Edelman
Bilder der Mahnwache in Washington DC am Nachmittag: Lou Ann Prosack
Bilder der Aktion in San Franzisko: Michael Petrelis
Die Bildrechte liegen bei den jeweiligen Fotografen.
LGBTI: Lesbian Gay Bisexual Trans Intersexual
BALASC: Bay Area Latin American Solidarity Coalition - Lateinamerikasolidaritätskoalition der Bay Area von San Franzisko
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Quelle:
Michael Petrelis - 27. Januar 2010
www.mpetrelis.blogspot.com
übersetzt vom und veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Februar 2010