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EUROPA/618: Niederlande mitverantwortlich für Srebrenica-Massaker


Presseerklärung vom 27. Juni 2017

Niederlande mitverantwortlich für Srebrenica-Massaker

Enttäuschung über Urteil des Berufungsgerichts in Den Haag: "Schlag ins Gesicht für Überlebende von Srebrenica"


Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ist vom Urteil des Berufungsgerichts in Den Haag über die Mitschuld der Niederlande am Massaker von Srebrenica enttäuscht. "Alle Einwohner von Srebrenica hatten ihr Leben den niederländischen Blauhelmen anvertraut, nicht nur wenige hundert", erklärte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag in Göttingen. "Die Schutztruppe Dutchbat nur mitverantwortlich zu machen für die rund 300 Menschen, die sie von ihrem Gelände verwiesen und den serbischen Truppen so ausgeliefert haben, ist für die Überlebenden ein Schlag ins Gesicht. Die Familien aller Opfer müssen entschädigt werden."

Im Juli 1995 wurden in der damaligen UN-Schutzzone Srebrenica 8.372 Bosniaken von serbischen Truppen ermordet. Für dieses Völkermordverbrechen steht Ex-General Ratko Mladic in Den Haag vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal. Ende 2017 wird das Urteil erwartet. Als politisch Verantwortlicher wurde Ex-Serbenführer Radovan Karadzic bereits zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt.

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Quelle:
Presseerklärung Göttingen/Den Haag, den 27. Juni 2017
Göttingen, den . Juni 2017
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen
Telefon: 0551/499 06-25, Fax: 0551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Juni 2017

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