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EUROPA/382: Türkei - Mord an armenischem Chefredakteur


Presseerklärung vom 19. Januar 2007

Türkei: Nach dem Mord an armenischem Chefredakteur

Kein EU Beitritt als Belohnung für ständige nationalistische Hetze gegen christliche und kurdische Minderheiten!


Am heutigen Freitag, an dem das türkische Parlament über eine militärische Aggression gegen den friedlichen irakischen Bundesstaat Kurdistan diskutiert, ist einer der bekanntesten Repräsentanten der armenischen Minderheit, der Chefredakteur der armenischen Zeitung "Agos", Hrank Dink, ermordet worden. "Armee, Justiz, Regierung und große Teile der Medien der Türkei verbreiten eine Atmosphäre ständiger nationalistischer Hetze gegen die christlichen und kurdischen Minderheiten", erklärte der Generalsekretär der Gesellschaft für bedrohte Völker Tilman Zülch. Ein Staat, der in ununterbrochener Folge Journalisten, Wissenschaftler, Lehrer, aber auch Bürger und Menschenrechtler vor Gericht zerrt, wenn sie sich für legitime Rechte der christlichen und kurdischen Bevölkerung einsetzen oder vergangene Vernichtungen anklagen, darf keinen Platz in der Europäischen Union erhaltet. Wir appellieren heute an die 25 Mitgliedsstaaten der EU die Freilassung der etwa 2000 politischen Gefangenen kurdischer Nationalität und die Rücksiedelung von zwei Millionen aus viertausend zerstörten Dörfern vertriebenen Kurden zu einer zentralen Vorbedingung eines eventuellen EU-Beitrittes zu machen.


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Quelle:
Presseerklärung Göttingen vom 19. Januar 2007
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
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Internet: www.gfbv.de

veröffentlicht im Schattenblick am 22. Januar 2007