Schattenblick → INFOPOOL → BÜRGER/GESELLSCHAFT → BEDROHTE VÖLKER


AFRIKA/608: Äthiopien - Merkels Appell an äthiopischen Ministerpräsidenten als "zu schwach" kritisiert


Presseerklärung vom 11. Oktober 2016

Bundeskanzlerin Merkel beendet Afrikareise in Addis Abeba (11.10.)

Merkels Appell an äthiopischen Ministerpräsidenten als "zu schwach" kritisiert


Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) begrüßt den Appell von Bundeskanzlerin Angela Merkel an den äthiopischen Ministerpräsidenten Hailemariam Dessalegn, in der Auseinandersetzung mit Oppositionellen die Verhältnismäßigkeit zu wahren. "Nach der blutigen Niederschlagung von Protesten von Oromo in den vergangenen zehn Tagen war diese Mahnung jedoch zu schwach. Wir hätten uns eine klare Verurteilung der Gewalt gewünscht, mit der die äthiopischen Sicherheitskräfte gegen Protestierende vorgegangen sind", erklärte der GfbV-Afrika-Experte Ulrich Delius am Dienstag in Göttingen nach der Rede von Merkel in Addis Abeba während ihres Staatsbesuches in Äthiopien am Dienstag. "Bei vermutlich mehr als 500 Toten hätte Merkel auf einer unabhängigen Untersuchung der Vorfälle durch die Vereinten Nationen bestehen müssen, um zu unterstreichen, dass die brutale Unterdrückung von Regierungskritikern das Land in ein Pulverfass verwandelt und noch mehr Menschen die Flucht ergreifen müssen."

*

Quelle:
Presseerklärung Göttingen, den 11. Oktober 2016
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen
Telefon: 0551/499 06-25, Fax: 0551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Oktober 2016

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang