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MELDUNG/001: Amnesty Journal ab dem 27.11. auch am Kiosk erhältlich


Pressemitteilung vom 23. November 2009

Amnesty Journal: Hätte Natalja Estemirowa gerettet werden können?

- Memorial-Experte nennt Regime in Tschetschenien stalinistisch
- Amnesty Journal jetzt am Kiosk
- Ex-Bundesinnenminister Baum warnt davor, den Terroristen zum Gesetzgeber zu machen


BERLIN, 23.11.2009 - Die im Juli 2009 ermordete tschetschenische Menschenrechtlerin Natalja Estemirowa hätte möglicherweise gerettet werden können. Das sagt Alexander Tscherkassow, Kaukasus-Experte der russischen Bürgerrechtsorganisation Memorial, in der neuesten Ausgabe des Amnesty Journal: "Es gab zwei Zeuginnen, die die Entführer sahen und das Kennzeichen des Wagens erkannten, in dem sie weggebracht wurde. Die beiden erzählten niemandem von ihren Beobachtungen, nicht einmal Nataljas Tochter. Noch vor ein paar Jahren wäre eine Reaktion sehr schnell erfolgt." Der 43-jährige Atomphysiker und Mitglied der Organisation "Memorial führt das auf die allgegenwärtige Angst zurück, die das Regime des Präsidenten Kadyrow in Tschetschenien verbreite. "Dieses Regime erinnert an den sowjetischen Totalitarismus Mitte des 20. Jahrhunderts", sagte Tscherkassow in der Dezember/Januar-Ausgabe des Amnesty Journals, das am 27. November 2009 erstmals bundesweit an allen Bahnhofs- und Flughafenkiosken erhältlich sein wird.

Im Schwerpunktteil "Überwachung 2.0.: Wie die Regierungen versuchen, die neuen Medien zu kontrollieren" berichtet das Heft außerdem u. a. über Internetzensur und die Verfolgung von Bloggern in China, Iran und Nordkorea. In einem ausführlichen Interview warnt der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) vor einer Erosion der Grundrechte in Deutschland: "Die Grenze zwischen Verdächtigen und Unbeteiligten verschwimmt immer mehr; wir werden alle zu Risikofaktoren." Weitere Themen der aktuellen Ausgabe sind Umweltverschmutzung in Peru, eine Fotoreportage über das Leben in Slums und ein Interview mit der iranischen Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi.

Das Magazin für Menschenrechte der deutschen Sektion von Amnesty International erscheint zweimonatlich mit einer Gesamtauflage von 84.000. Es ist ab dieser Woche alle zwei Monate an allen Bahnhofs- und Flughafenkiosken in Deutschland erhältlich.


Hintergrundinformationen

Das Amnesty Journal ist ab dem 27.11.2009 auch am Kiosk erhältlich:

Ab dem 27.11.2009 ist das Amnesty Journal erstmals an allen Bahnhofs- und Flughafen-Kiosken in Deutschland erhältlich. Seit seinem ersten Erscheinen Anfang der siebziger Jahre hat sich das Journal von einem Info-Brief für Amnesty-Mitglieder zu einem menschenrechtspolitischen Magazin entwickelt. Amnesty-Experten und freie Journalisten berichten darin über aktuelle Menschenrechtsthemen aus aller Welt, von der Internetzensur in China und im Iran über die Diskriminierung von HIV- und Aids-Kranken in Myanmar bis hin zu den Morden an Menschenrechtsverteidigern im Nordkaukasus.

"Das Amnesty Journal ist das einzige Magazin in der deutschen Presselandschaft, das sich schwerpunktmäßig mit Menschenrechten und internationaler Politik befasst", sagte der verantwortliche Redakteur Anton Landgraf. Das Magazin für die Menschenrechte erscheint zweimonatlich mit einer Gesamtauflage von 84.000 Exemplaren. Es umfasst 84 Seiten, unterteilt in vier Bereiche (Titelthema, Berichte, Kultur und Rubriken). Das Journal akzeptiert keine Werbeanzeigen. Der Preis beträgt 4,80 Euro. Das Jahres-Abo kostet 30 Euro. Schüler und Studenten können das Amnesty Journal für 18 Euro abonnieren. Darüber hinaus ist es möglich, das Magazin als Probe-Abo (drei Ausgaben für zehn Euro) oder als Geschenk-Abo zu beziehen.

Bisher sind die Leser des Journals in erster Linie die Mitglieder und Förderer von Amnesty International sowie Abonnenten. Mit der aktuellen Dezember/Januar-Ausgabe wird das Journal mit einer Auflage von 5.200 Exemplaren bundesweit an allen Bahnhofs- und Flughafen-Kiosken erhältlich sein. "Wir wollen noch mehr Menschen für den Schutz der Menschenrechte interessieren und mobilisieren", sagte Landgraf.

Getreu der Grundidee von Amnesty bietet jedes Heft dem Leser mehrere Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden und sich konkret für die Opfer von Menschenrechtsverletzungen einzusetzen, beispielsweise durch Appellschreiben für die Freilassung von politischen Gefangenen.

Für die grafische Gestaltung wurde das Amnesty Journal bereits zwei Mal beim Wettbewerb "Best of Corporate Publishing" in der Kategorie "Non-Profit/ Verbände/Institutionen" ausgezeichnet (1. Platz 2006, Auszeichnung in Silber 2009).

Das Amnesty Journal im Internet: www.amnesty.de/journal


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AMNESTY INTERNATIONAL ist eine von Regierungen, politischen Parteien, Ideologien, Wirtschaftsinteressen und Religionen unabhängige Menschenrechtsorganisation. Amnesty kämpft seit 1961 mit Aktionen, Appellbriefen und Dokumentationen für die Opfer von Menschenrechtsverletzungen auf der ganzen Welt. Die Organisation hat weltweit 2,2 Millionen Unterstützer. 1977 erhielt Amnesty den Friedensnobelpreis.


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Quelle:
ai-Pressemitteilung vom 23. November 2009
Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
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Fax: 030/42 02 48 - 330
E-Mail: presse@amnesty.de
Internet: www.amnesty.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. November 2009