ai - URGENT ACTION
UA-Nr: UA-112/2014, AI-Index: AMR 23/017/2014, Datum: 8. Mai 2014 - dw
Kolumbien
Morddrohungen durch Paramilitärs
Herr LEONARDO JAIMES
Frau MARTHA DÍAZ
Herr DAVID FLÓREZ
Herr DIEGO RIAÑO
Herr JIMMY MORENO
Ein Menschenrechtsverteidiger, Gewerkschafter_innen und Umweltaktivisten sind im Department Santander im Nordosten Kolumbiens von Paramilitärs bedroht worden. Die Paramilitärs werfen ihnen vor, derzeit stattfindende Demonstrationen von Kleinbauern und -bäuerinnen organisiert zu haben, die ihrer Meinung nach von Guerillagruppen unterstützt werden.
Am 29. April wurde eine schriftliche Morddrohung an die Büros des kolumbianischen Gewerkschaftsdachverbandes Central Unitaria de Trabajadores (CUT) in Bucaramanga, der Hauptstadt des Departments Santander, geschickt. Die Drohung trug die Unterschrift einer paramilitärischen Einheit, die sich selbst als Selbstverteidigungskräfte Kolumbiens - Los Rastrojos - Los Urabeños-Kommando (Autodefensas Unidas de Colombia - Los Rastrojos - Comando Los Urabeños) identifiziert.
In der Morddrohung wurden Leonardo Jaimes, ein Menschenrechtsanwalt und Mitglied des Komitees der Solidarität mit politischen Gefangenen (Comité de Solidaridad con los Presos Políticos, CSPP), die Gewerkschafter_innen Martha Díaz und David Flórez sowie die Umweltaktivisten Diego Riaño und Jimmy Moreno zu "militärischen Zielen" erklärt. Die Paramilitärs werfen ihnen vor, Demonstrationen von Kleinbauern und -bäuerinnen organisiert zu haben, die ihrer Ansicht nach von Guerillagruppen unterstützt werden. Seit dem 28. April findet ein nationaler Streik von Kleinbauerngemeinschaften statt.
Menschenrechtsverteidiger_innen und andere, die sich gegen die Straflosigkeit von Mitgliedern der Sicherheitskräfte und Paramilitärs in Kolumbien einsetzen, sind von diesen wiederholt als Umstürzler_innen bezeichnet worden. Sicherheitskräfte und Paramilitärs haben im Anschluss an solche Vorwürfe oft schwere Menschenrechtsverletzungen begangen. Menschenrechtsanwält_innen, die Personen verteidigen, welche der Subversion angeklagt werden, werden von den Sicherheitskräften und paramilitärischen Gruppierungen häufig selbst als subversiv bezeichnet. Solche Anschuldigungen werden oft von Morddrohungen oder anderen schweren Menschenrechtsverletzungen begleitet oder ziehen diese nach sich.
Das CSPP wurde 1973 gegründet und arbeitet zu Menschenrechtsfragen in mehreren Regionen Kolumbiens. Mitglieder des CSPP sind wiederholt bedroht worden.
Gewerkschafter_innen sind im Rahmen von Arbeitsstreitigkeiten ebenfalls zur Zielscheibe von Morddrohungen und schweren Menschenrechtsverletzungen durch die Sicherheitskräfte oder Paramilitärs geworden, ebenso wie Umweltaktivist_innen. Guerillagruppen sind zudem auch für Morddrohungen und andere schwere Menschenrechtsverletzungen gegen Aktivist_innen verantwortlich, die ihrer Ansicht nach ihre Interessen gefährden oder mit ihren Feinden zusammenarbeiten.
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PRÄSIDENT
Presidente Juan Manuel Santos
Presidente de la República
Palacio de Nariño, Carrera 8 No. 7-26
Bogotá
KOLUMBIEN
(Anrede: Dear President Santos / Excmo. Sr. Presidente Santos / Sehr geehrter Herr Präsident)
Fax: (00 57) 1 596 0631
VERTEIDIGUNGSMINISTER
Señor Juan Carlos Pinzón
Ministerio de Defensa, Carrera 54, No. 26-29
Bogotá
KOLUMBIEN
(Anrede: Dear Minister Pinzón / Sr. Ministro Pinzón / Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (00 57) 1 266 1003
NGO
Fundación Comité de Solidaridad con los Presos Políticos
Calle 26 4A-45, Piso 12
Torre KLM
Bogotá
KOLUMBIEN
BOTSCHAFT DER REPUBLIK KOLUMBIEN
S. E. Herrn Juan Mayr Maldonado
Taubenstr. 23
10117 Berlin
Fax: 030-2639 6125
E-Mail: info@botschaft-kolumbien.de
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Quelle:
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UA-Nr: UA-112/2014, AI-Index: AMR 23/017/2014, Datum: 8. Mai 2014 - dw
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Mai 2014