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BIBLIOTHEK/429: Leibniz-Institut für Länderkunde erwirbt wertvolle Humboldt-Bibliothek (idw)


Leibniz-Institut für Länderkunde - 09.06.2010

IfL erwirbt wertvolle Humboldt-Bibliothek


Das Leibniz-Institut für Länderkunde hat seine umfangreichen wissenschaftlichen Sammlungen um eine international bedeutsame Bücherkollektion zur Geographiegeschichte erweitern können. Die einzigartige Bibliothek mit wertvollen Erstausgaben der Werke Alexander von Humboldts und anderer berühmter Forscher stammt aus dem Besitz des Bonner Geographiehistorikers Hanno Beck. Möglich wurde der Kauf durch die finanzielle Unterstützung des Freistaats Sachsen und der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Mit dem Erwerb der Sammlung Hanno Beck baut die Geographische Zentralbibliothek im Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) ihre Bedeutung für die geographische Forschung weiter aus. Die Privatbücherei des international renommierten Geographiehistorikers und Humboldt-Experten umfasst rund 10.000 Bände zur Geschichte der Geographie und des Reisens, zur Kartographie sowie zur allgemeinen Wissenschaftsgeschichte. "Die Gelehrtenbibliothek Hanno Beck dürfte einzigartig in der Welt sein und stärkt Leipzig als Zentrum der geographiehistorischen Forschung", freut sich Heinz Peter Brogiato, Leiter der Bibliothek und des Archivs für Geographie im IfL, über den international bedeutenden Zukauf.

Die Privatbibliothek, die Hanno Beck in sechs Jahrzehnten intensiver Sammeltätigkeit aufgebaut hat, ist systematisch in Epochen der Geographiegeschichte von der Antike bis zur Gegenwart gegliedert. Mit mehr als 1000 Bänden ist die Alexander-von-Humboldt-Sammlung der wertvollste und wissenschaftlich bedeutendste Bestand. Alle wichtigen Werke des großen Naturforschers sind in seltener Vollständigkeit vorhanden, viele davon als wertvolle Erstausgaben, darunter die berühmten Schriften "Ansichten der Natur", "Kosmos" oder "Reise in die Äquinoktialgegenden des Neuen Kontinents". Weitere Schwerpunkte bilden Sammlungen zu bekannten Forschungsreisenden wie Emin Pascha, Wilhelm Ludwig von Eschwege und Georg Forster.

Hanno Beck hatte von 1963 bis zu seiner Emeritierung 1988 die einzige Professur für die Geschichte der Geographie an der Universität Bonn inne. Er gilt als Begründer der modernen Forschung über Alexander von Humboldt, mit dessen Leben und Werk er sich über Jahrzehnte intensiv beschäftigt hat. Die von ihm herausgegebene Darmstädter Humboldt-Ausgabe hat das bis dahin in aller Welt verbreitete Bild des berühmten Universalgelehrten wesentlich erweitert. Becks zweibändige Humboldt-Biographie gilt bis heute als ein Standardwerk.

Die Geographische Zentralbibliothek (GZB) im IfL ist eine der größten geographischen Fachbibliotheken in Deutschland. Ihr Schwerpunkt liegt auf Literatur zur Humangeographie. Zusätzlich umfasst der Bestand Werke zur Physischen Geographie und zu Nachbardisziplinen der Geographie wie Raumplanung, Regionalgeschichte und Kartographie. Die GZB besitzt außerdem eine große Zahl wertvoller historischer Bücher. Atlanten, Karten und Statistiken bilden einen wichtigen Teil der Sammlung.

Weitere Informationen unter:
http://www.ifl-leipzig.de


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Leibniz-Institut für Länderkunde, Dr. Peter Wittmann, 09.06.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juni 2010