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BIBLIOTHEK/390: Stadtbibliothek stellt Bookcrossing-Zone zur Verfügung (Stadt Bonn)


Stadt Bonn - Pressemitteilung von Mittwoch, 17. Juni 2009

Bücher gehen auf die Reise:
Bibliothek bietet eine eigene Bookcrossing-Zone

Bibliotheksleiterin Gabriele Belloff setzt die weltweite Idee in Bonn um


ib Bonn - "Bücherbefreier" haben in Bonn einen neuen Anlaufpunkt: Die Stadtbibliothek Bonn stellt ab sofort eine Bookcrossing-Zone zur Verfügung. "Direkt im Eingangsbereich können Bücher abgeholt oder in Umlauf gebracht werden", so Gabriele Belloff, Leiterin der Stadtbibliothek. Sie hat diese weltweite Idee in Bonn in die Tat umgesetzt. Die ersten Bookcrossing-Titel der Stadtbibliothek stammen aus Spenden. Wer eigene Bücher in Umlauf bringen möchte, kann sich hier einen Aufkleber für die Registrierung im Internet und einen Flyer abholen. Bisher gibt es in Bonn lediglich eine offizielle Bookcrossing-Zone, und zwar Sam's Cafe in der Brüdergasse 8. Die vier öffentlichen Bücherschränke im Bonner Stadtgebiet werden dafür auch schon mal verwendet, sind aber im eigentlichen Sinne keine Zonen.

Bookcrossing ist eine weltweite Bewegung zur kostenlosen Weitergabe von Büchern. Über eine Datenbank auf der Website des Projekts kann dabei der Weg des Buches verfolgt werden. Jedes Werk wird zunächst im Internet registriert und bekommt eine eigene BCID (Bookcrossing-Identitätsnummer). Gleichzeitig wird für das Buch eine eigene Seite angelegt, auf der der aktuelle und alle zukünftigen Besitzer ihre Kommentare hinterlassen können.Nachdem man das Buch mit einer handschriftlichen Bemerkung versehen oder ein Label mit der BCID eingeklebt hat, wird es an Freunde weitergegeben oder irgendwo liegen gelassen. Empfehlenswert sind dabei wettergeschützte Orte, da manche Bücher über längere Zeit nicht gefunden werden. In der Regel wird dieser "release" auch in die Datenbank eingetragen, damit andere Bookcrosser gezielt suchen können.

Der Finder gibt die BCID auf der Webseite ein und dokumentiert, wo er das Buch gefunden und wie es ihm gefallen hat. Dieser Kommentar wird per E-Mail an denjenigen, der das Buch registriert hat sowie alle anderen Vorbesitzer geschickt. So können der Werdegang des Buches sowie die Meinungen der Leser im Internet jederzeit nachgesehen werden. Allerdings wird nicht jedes Buch gefunden; manche gelten jahrelang als verschwunden, andere tauchen nie wieder auf.

Das Registrieren von Büchern ist nur den angemeldeten Mitgliedern von Bookcrossing vorbehalten, einen Eintrag schreiben kann dagegen jeder, sofern er die vollständige BCID kennt. Das Profil jedes angemeldeten Benutzers zeigt das Bücherregal. Dort sind alle Bücher aufgelistet, die der entsprechende Nutzer registriert hat, sowie alle, die er gefunden oder geschickt bekommen hat. Bookcrossing wurde von dem Amerikaner Ron Hornbaker erfunden, der 2001 auf die Idee kam, Bücher "in die Freiheit zu entlassen" und so einen freien Buchclub zu gründen. Anfangs begeisterten sich nur wenige für die Idee, aber nach einigen Artikeln in großen US-amerikanischen und deutschen Zeitungen wuchs die Bewegung. Inzwischen haben weltweit mehr als 735 000 Mitglieder über 5,3 Millionen Bücher registriert. In Deutschland gibt es knapp 49 000 Bookcrosser, die fast 470 000 Bücher in Umlauf gebracht haben.


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Quelle:
Pressemitteilung von Mittwoch, 17. Juni 2009
Herausgeber: Stadt Bonn
Stadthaus, Berliner Platz 2, 53103 Bonn
Telefon: (02 28) 77-3000, Telefax: (02 28)/77 2468
E-Mail: presseamt@bonn.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Juni 2009