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ENGLISCH/848: Was tun, sprach Zeus (3) Wie die alten Griechen... (SB)


Lerntips für Unverbesserliche


3. Breit machen, bis man nicht mehr daran vorbeischauen kann ...



Die Haftzettelmethode

oder wie man den Lernstreß auf die ganze Familie verteilt...

Die folgende Methode ist besonders vor drohenden Prüfungen oder Klassenarbeiten hilfreich und stammt im übrigen von den alten Griechen, die allerdings noch nicht über so patente selbstklebende Haftzettel verfügten, wie man sie heute überall kaufen kann, sondern mit dem alten Papyrus oder kleinen mühsam zu beschriftenden Marmortäfelchen vorlieb nehmen mußten. Sie beruht auf dem Prinzip, daß man sich künstliche Eselsbrücken schafft, die sich über den gesamten Lebensbereich erstrecken. Kurz gesagt: Man breitet das Problem so weit aus, daß man nicht mehr daran vorbeikommt.

Der Trick ist leicht erklärt: Alle schweren Vokabeln, alle Verben usw., die einfach nicht hängenbleiben wollen, werden jeweils auf einen kleinen Haftzettel geschrieben und dann an Orte geklebt, an denen man häufig vorbeikommt. Am Computer, auf dem Klo, auf dem Spiegel über dem Waschbecken, am Kühlschrank, auf dem Weg zur geliebten Getränkekiste - überall im gesamten Wohn- und Lebensbereich verteilt man Notizen über die Dinge, die man immer wieder verwechselt oder vergißt. Jedesmal, wenn man daran vorbeigeht, wird ein kurzer Blick darauf geworfen und man erinnert sich - mehr nicht. So verbinden sich bestimmte Orte mit bestimmten Worten, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Geht man in Gedanken später die Wegstrecke ab, tauchen die Wörter wieder auf.

Ein kleiner Nebeneffekt: Mit wem man auch das Zuhause teilt, ob Familie oder Lebensgefährten, keiner wird daran vorbeisehen können und mit jedem Hinweiszettel daran erinnert werden, daß hier jemand im Lernstreß ist, entsprechend Rücksicht nehmen und den gebührenden Abstand halten. Nach bestandener Prüfung können Sie dann mit den nutzlos gewordenen Papierchen ein Freudenfeuer entfachen.


18. Mai 2009