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ENGLISCH/650: Lehrmittel (15) Spotlight & Business Spotlight (SB)


Dr. Wolfgang Stock (Herausgeber und Verlagsleiter)


Spotlight - Das aktuelle Magazin in Englisch

Business Spotlight - Englisch für den beruflichen Erfolg



In einer Medienkultur, die unter Bedingungen der Globalisierung ihren Umsatz an vor allem englischsprachiger Kommunikation zu einem schwindelerregenden Tempo gesteigert hat, ist die Sprache einem rasanten Wandel unterworfen. Dazu kommt die aufgezwungene Dominanz der amerikanischen Kultur, durch die wir augenblicklich nicht nur die bedauernswerte Kolonialisierung des Deutschen durch das Englische zum "Denglisch" erfahren, sondern durch welche die englische Sprache immer mehr vereinfacht und verflacht und sich unaufhörlich zum ubiquitär gültigen Weltenglisch ("Globalish") entwickelt, das jeder sprechen und verstehen soll. Diese neue englische Sprachvariante wird selbst von "Native speakers" nicht mehr unbedingt als "English" verstanden. In der noch vor 50 Jahren oder früher gelehrten Sprache war die Ausdrucksmöglichkeit präziser und differenzierter, ohne vorgefertigte Versatzstücke, die das Denken einschränken.

Sogenannte "chunks", d.h. fertig formulierte Satzteile, aneinanderzureihende Sprachklötzchen gewissermaßen, mit denen heute gelernt wird, benutzt man beispielsweise in wissenschaftlichen Disziplinen fast ausschließlich. Daß dabei überhaupt nur dann noch etwas Neues entwickelt werden kann, wenn das eigene Sprachvermögen über diese Versatzstücke hinausgeht, versteht sich von selbst, auch, daß sich die angelsächsische Kultur dadurch allmählich einen vermutlich keineswegs unbeabsichtigten Vorsprung verschafft. Hier kann dann nur noch der mithalten, der ebenfalls sehr gutes Englisch spricht.

Unabhängig von solch bedauernswerten Entwicklungen ist das Wissen über alle Änderungen und Neuerungen und auch über das Verflachen der Sprache heutzutage notwendig und unabdingbar. Da die zunehmende Globalisierung vor allem auch Wirtschaft und Wissenschaft betrifft, ist gerade eine kompetente Kommunikation ein nicht zu unterschätzender Wettbewerbsvorteil auf dem immer härter werdenden Arbeitsmarkt. Und es ist eigentlich gar kein Witz, wenn immer wieder darauf herumgeritten wird, daß jeder Englisch beherrschen müsse, vom Taxifahrer bis zum Manager. Um im Berufs- und Geschäftsleben überzeugend verhandeln, Standpunkte vermitteln und auch im gesellschaftlichen "Small Talk" locker über die Runden kommen zu können, müssen Geschäftsleute eine speziell auf diese Anforderungen zugeschnittene Terminologie beherrschen.

An den Schulen sind diese neuen Anforderungen noch nicht angekommen: Man findet in den Haupt- und Realschulen einen Fremdsprachenunterricht, in dem nur Grundkenntnisse vermittelt und Auffüllsätze geübt werden. Ein offenes Unterrichtsgespräch wird meist vermieden, was letztlich darauf hinausläuft, daß die beim Schulabschluß erworbenen Englischkenntnisse nicht ausreichen.

Auch in den Gymnasien werden die Schüler der Oberstufe darauf hingewiesen, daß der Englischunterricht allein für eine gute Benotung nicht ausreicht. Wer mehr will, dem wird nahegelegt, die Zeitschriften Times Magazin und Newsweek zu abonnieren, möglichst beide, und besonders Ambitionierte auch noch das satirische Punch- Magazin, um durch aktuelle Themen und ihre sprachliche Bearbeitung immer am Nabel der Sprachentwicklung zu sein.

Das muß jedoch selbst strebsame Schüler und sogar Sprachtalente von vornherein überfordern. Wer einmal in die betreffenden Zeitschriften gesehen hat, wird das bestätigen. Denn Eloquenz und Häufung sprachlicher Neuschöpfungen sind hier so ausgeprägt, daß ein Wörterbuch selten hinreicht, um die Bedeutung wirklich zu klären. Solche Erfahrungen sind dann für den Lernenden, der ja erst anfängt, selbst einen politischen Standpunkt zu entwickeln und sich eine Meinung über Geschichte und Zeitgeschehen zu bilden, und dem einfach gewisse Aspekte und Zusammenhänge fehlen, um gleich zu wissen, was damit gemeint ist, eher wenig hilfreich und können nur dazu führen, von guten Vorsätzen schon im Ansatz wieder abzuweichen und besagte Abonnements ungelesen zu Altpapier werden zu lassen.

Manche Schullaufbahn hätte sich anders gestaltet, wenn es schon früher ein Magazin wie Spotlight gegeben hätte, das inzwischen schon als Klassiker einer ganzen Reihe von Sprachmagazinen vorsteht. Denn hier scheinen all die eingangs beschriebenen Überlegungen und Notwendigkeiten, warum und wie man sich mit der stetigen Entwicklung einer lebendigen Sprache auseinandersetzen sollte, geradezu auf genial einfache Weise gelöst zu sein.

In kürzeren aber auch in ausführlichen 4-5 Seiten langen Artikeln eines Unterhaltungsmagazins, in verschiedenen Schwierigkeitsgeraden, werden Englisch-Schüler wie erwachsene Autodidakten gleichermaßen an das in Zeitschriften üblich verwendete Sprachniveau herangeführt, mit dem Vorteil, daß Wortneuschöpfungen oder sprachliche Neuerungen (in der November/05 Ausgabe beispielsweise das Wort "Bollywood", "martial- arts cinema"), die im Artikel vorkommen, an Ort und Stelle erklärt werden. Zusätzlich findet man in der Rubrik Language Live! weitere Bereicherungen des angelsächsischen Sprachschatzes fokussiert, so beispielsweise den Begriff: "to pigeonhole someone", häufig in Artikeln gebraucht, der sich oft nur aus dem Kontext erraten läßt, der hier anhand eines aktuellen Zitats veranschaulicht wird.

Im 11 bzw. 12 Seiten langen Sprachteil (die Seite mit den praktischen, heraustrennbaren Language cards mitgerechnet), werden sprachliche Fragen und verschiedene Fehlerquellen in unterschiedlichsten Sprachebenen behandelt, darunter Übersetzungsprobleme, Falsche Freunde, Grammatik, Britisches vers. Amerikanisches Englisch, Idioms, Aussprache, höfliche Redewendungen, neue Modewörter oder auch das den Briten so wichtige "Playing with Words", das beispielsweise den Leser des Punch Magazins vor oft unlösbare Rätsel stellt. In der Novemberausgabe sind das in einem ganz kleinen und unscheinbaren Artikelchen die sogenannten "Palindromes", einzelne oder auch mehrere Wörter, die in zwei Richtungen gleichzeitig gelesen werden können: "Eye", "nun" oder "racecar", oder so berühmt gewordene Palindromes wie "Madam, I'm Adam" oder "A man, a plan, a canal - Panama!" Das macht einfach Spaß.

So erläutert, kann man die Freude der Briten und Angelsachsen an ähnlichen Wortverschraubungen und -spielen nachvollziehen, gewinnt zunehmend an Sprachverständnis und entwickelt vielleicht auch ein Gespür, um dann ähnliche Konstrukte - wo auch immer sie auftauchen - als Wortspaß zu entlarven und zu verstehen.

Auf diese Weise entpuppt sich das Spotlight Magazin durch seine ausgefuchsten Hilfestellungen für den Englischlernenden eigentlich als subtile Gegenbewegung zu dem zuvor erwähnten Trend der Sprachverflachung, die der Leser hier zwar durchaus mitverfolgen kann, doch ohne das ursprüngliche sprachlich vielseitige Englisch zu vernachlässigen.

Zudem finden sich für den, der danach sucht, auch immer wieder Hinweise zu dem eingangs beschriebenen Weltenglisch-Problem. So wird in einem kleinen zusätzlichen Artikel von Yogesh Chabria, der in den großen Bollywood-Artikel in der Novemberausgabe eingefügt ist, auf das in Indien gesprochene "Hinglish" - eine Mischung aus Englisch und Hindi aufmerksam gemacht. Einige Seiten weiter, unter der Rubrik Language Live! - Language News, wird das "Going Global-ish" in einer kurzen Besprechung des Buchs von Jean-Paul Nerrière kritisiert. Darin habe der Autor die englische Sprache auf genau 1.500 Begriffe heruntergebrochen, mit denen eine Verständigung international funktionieren kann, natürlich nur mit gewissen Beschränkungen in Ausdruck und Detail.

Eingebettet in einen Kurzartikel zum Cockney rhyming slang, dem schönen Beispiel für "wordplay" in einer britischen Reklame für Haarfärbemittel "take it as red" und anderen Beispielen für angelsächsische Eloquenz, die mit Globish als erstes eingebüßt würde, zeigt sich die Stellungnahme des Magazins und seines Herausgebers Dr. Wolfgang Stock hierzu wohl deutlich genug. Dieser scheint ohnehin unter dem Motto "Wenn schon World English, dann aber gutes" den Kampf gegen sprachliche Verflachung und Spracheinheitsbrei aufgenommen zu haben. Dafür hat er ein eingespieltes Team kompetenter Autoren um sich gescharrt und ein bisher wohl beispielloses Konzept entwickelt, womit ihm gelingt, auf allen denkbaren Sprachebenen die Entwicklung des Englischen in kleinen verdaubaren Einheiten für die Leser verfügbar zu halten; und das mit einem spürbaren Vergnügen an sprachlicher Entfaltung, das sich auch auf den Leser überträgt.

Daß all dies den Umfang eines einzigen Magazins sprengen muß, versteht sich von selbst und so sind neben dem im wesentlichen unterhaltsamen Magazin Spotlight noch ein Jugendmagazin [siehe hierzu auch ENGLISCH/636: Lehrmittel (13) Spotlight - Spot on, das Junior-Magazin] und ein Magazin für Karriere und Beruf "Business Spotlight" entstanden.

Laut eigener Darstellung im Pressetext verspricht das "Englischmagazin für den beruflichen Erfolg" jedem Leser, in jeder Job-Situation souverän agieren zu können. Damit übertreibt es nicht einmal, da hier jeder in den verschiedenen Rubriken wie "Working World", "Test", "Global Business", "Intercultural Communication", "Business skills", "Management", "Technology" sowie "Careers" etwas aus dem eigenen Schaffensbereich finden und sich entsprechend aneignen kann.

Da die Artikel in derselben Sprache wie in regulären englischsprachigen Wirtschaftsmagazinen, zudem von Wirtschafts- Journalisten und in den vertrauten drei Schwierigkeitsstufen verfaßt sind, bieten sie einen echten und effektiven Einstieg für jede englischsprachige Fachliteratur in diesem Bereich.

Was den Alltag und das praktische Business English betrifft - ein Anruf aus Japan, das Beantworten von Fax oder E-Mail, Geschäftsessen mit ausländischen Vertragspartnern -, so findet sich auch hier ein 15 Seiten umfassender Sprachteil mit praktischen Übungen "Language at Work", in dem speziell auf sprachliche Besonderheiten in dem etwas förmlicheren und auf Präzision angewiesenen geschäftlichen Umgang eingegangen wird. In einem Extrateil "English for Doctors" kommt auch der Bereich Medizin, der ebenfalls immer stärker durch die internationale Zusammenarbeit anglifiziert wird, nicht zu kurz.

Das ist jedoch noch nicht alles, denn zu dem Gesamtkonzept gehören zu den einzelnen Heften auch entsprechende Hörmagazine, wahlweise als Audio-CD oder Kassette zu beziehen, mit denen sich Aussprache und Hörverständnis vertiefen lassen. Die Hörversion gibt nicht den gesamten Text des Magazins wieder, jedoch Auszüge aus allen Bereichen, und dazu auch einige Ergänzungen, die nicht in den Heften zu finden sind. So beispielsweise Spotlight Audio 11/2005 u.a. Language exercises zu "phrasal verbs with 'get'" - ein weiteres Beispiel für die Entwicklung und Verflachung der englischen Sprache, über die man bescheid wissen sollte.

Der Spotlight Verlag macht noch auf weitere Sprachtrainer aufmerksam, die er im Kombi-Abo mit den Sprachmagazinen anbietet und die dann alle zwei Monate erscheinen. Auf den 24 Seiten dieser Übungshefte finden sich ergänzend zu den Beiträgen in den Sprachmagazinen praktische Übungseinheiten und Spiele zum Vertiefen der Kenntnisse zu den auch schon im speziellen Sprachteil der Hefte angebotenen Übungen.

Durch diese zusätzlichen Möglichkeiten werden die monatlich erscheinenden Hefte für den Sprachunterricht ab der Sekundarstufe didaktisch wertvoll. Noch interessanter wird der Einbezug dieser Medien jedoch mit einem didaktischen Zusatzservice zu Spotlight und Business Spotlight (wie auch den anderen Sprachmagazinen des Spotlight Verlags), die der Verlag kostenlos für Lehrer eingerichtet hat. Auf einem etwa 6 Din A4 Seiten starken Faltblatt werden hier Ideen und Konzepte für den Englischunterricht oder das Business-Englisch-Training geboten, die auf die beiden Magazine Bezug nehmen.

Mit Spotlight, Business Spotlight und SpotOn wird so ein englisches Sprachpaket geboten, das man Autodidakten, Lehrern und geplagten Schülern gleichermaßen ans Herz legen kann.

Spotlight und Business Spotlight erscheinen monatlich bzw. vierteljährlich und sind im Zeitschriftenhandel sowie direkt beim Spotlight Verlag zu beziehen, Tel 089 856 81 -16, E-Mail abo@spotlight-verlag.de und im Internet unter www.spotlight-verlag.de. *

Dr. Wolfgang Stock (Herausgeber und Verlagsleiter)
Spotlight - Das aktuelle Magazin in Englisch
Spotlight Verlag, München
erscheint monatlich am letzten Mittwoch des Vormonats
ca. 80 Seiten, 5,50 Euro

Dr. Wolfgang Stock (Herausgeber und Verlagsleiter)
Business Spotlight - Englisch für den beruflichen
Erfolg
Spotlight Verlag, München
erscheint vierteljährlich
ca. 104 Seiten, 9,50 Euro

Erstveröffentlichung 15. März 2006


22. März 2007