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SPRACHE/448: Preis für Untersuchung des Texas-Deutschen (idw)


Institut für Deutsche Sprache, Dr. Annette Trabold, 05.03.2007 12:36

Förderpreis für germanistische Sprachwissenschaft an Hans Christian Boas

Untersuchungen über Entstehung und Tod des Texas-Deutschen


Preisverleihung bei der Eröffnung der 43. Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache (www.ids-mannheim.de) am 6. März 2007 im Stadthaus in Mannheim.

Den Förderpreis für germanistische Sprachwissenschaft der Hugo-Moser- Stiftung erhält in diesem Jahr Hans Christian Boas, Ph.D. (Austin, Texas). Der Preis in Höhe von 7.500 Euro wird für noch nicht abgeschlossene Forschungsarbeiten im Bereich der germanistischen Linguistik an Nachwuchsgermanisten vergeben.

Gestiftet wurde er 1986 vom Mitbegründer und ersten Präsidenten des Instituts für Deutsche Sprache (IDS) Mannheim, Prof. Dr. Hugo Moser und dessen Ehefrau Hildegard Moser. Verliehen wird der Preis zur Eröffnung der 43. Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache am 6. März 2007 im Stadthaus in Mannheim.

Hans Christian Boas, Ph.D., (36) erhält den Preis für seine laufenden Forschungen über Entstehung und Tod des Texas-Deutschen. Dabei kommt ihm seine Ausbildung in Linguistik, Anglistik und Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen und an der University of North Carolina, wo er auch promovierte, zugute. Als Assistant Professor an der University of Texas in Austin kann er das Texas-Deutsch vor Ort untersuchen. Eine wichtige Grundlage liefert auch sein gerade fertig gestelltes Buch "The life and death of Texas German."

Der voraussichtliche Tod von mehr als der Hälfte der derzeit gesprochenen Sprachen und Dialekte innerhalb des nächsten Jahrhunderts erregte in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit. Die Sprachwissenschaft intensivierte ihre Bemühungen, vom Aussterben bedrohte Sprachen und Dialekte zu dokumentieren, wissenschaftlich zu untersuchen und so der Nachwelt zu erhalten. Das Projekt von Hans Christian Boas dokumentiert und analysiert das vom Aussterben bedrohte Texas-Deutsch in seiner mehr als 100 Jahre andauernden Entwicklung. Die Ergebnisse der Dokumentation werden in einem multimedialen Spracharchiv festgehalten. Das Projekt verspricht darüber hinaus, einen substanziellen Beitrag zur Erklärung der mannigfaltigen Mechanismen zu liefern, die das Aussterben von Sprachen und Dialekten begleiten.

Mit dem Förderpreis (im Rahmen des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft) unterstreicht der wissenschaftliche Beirat der Hugo- Moser-Stiftung, dass die Arbeit von Hans Christian Boas für die dialektologische und soziolinguistische Forschung als besonders förderungswürdig erachtet wird.

Das Institut für Deutsche Sprache (IDS) ist die zentrale außeruniversitäre Einrichtung zur Erforschung und Dokumentation der deutschen Sprache in ihrem gegenwärtigen Gebrauch und in ihrer neueren Geschichte. Das IDS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören 84 außeruniversitäre Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung.
Näheres unter: http://www.leibniz-gemeinschaft.de.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.ids-mannheim.de/org/moser.html

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution115


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Institut für Deutsche Sprache, Dr. Annette Trabold, 05.03.2007
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. März 2007