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BERICHT/025: 20 Jahre Kulturbüro boSKo an der Uni Bochum (idw)


Ruhr-Universität Bochum - 16.10.2006

20 Jahre boSKop - Innovatives Modellprojekt der Bundesregierung feiert Jubiläum


Gemeinsame Presseinformation des AKAFÖ und der RUB -
Bochum, 16.10.2006 - Nr. 345

1986 hätte niemand gedacht, dass dieses von der damaligen Bundesregierung initiierte Projekt so lange durchhalten würde. Hat es aber: Mit dem aktuellen Wintersemester beginnen an der Ruhr- Universität Bochum (RUB) auch die Festlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen des Kulturbüros boSKop, der "Bochumer Studentischen Kulturoperative". Seit zwei Dekaden versorgt boSKop die Studenten der Bochumer und Gelsenkirchener Hochschulen mit Kultur. Bucht Musiker, engagiert Schriftsteller und Künstler. Und setzt auf die Eigeninitiative der Studenten: Wer einen Workshop anbieten, eine Lesung oder ein Musikfestival ausrichten möchte, erhält bei boSKop seit jeher Unterstützung - sowohl finanziell als auch bei Planung und Ausführung. "Wir freuen uns, dass es boSKop gibt und so erfolgreich arbeitet. boSKop leistet einen sehr wichtigen Beitrag zur kulturellen Integration der Studierenden auf dem Campus der Ruhr-Uni", sagt Prof. Dr.-Ing. Gerhard Wagner, Rektor der RUB.

Entstanden aus einem Mangel

Entstanden ist boSKop aus einem Mangel: Mitte der Achtzigerjahre stand es schlecht um die Kultur an deutschen Hochschulen, wie eine vom Bildungsministerium in Auftrag gegebene Studie ergab. Zwar bestand, wie die Untersuchung des Deutschen Studentenwerks attestierte, ein wachsendes "Bedürfnis nach Kommunikation und kultureller Betätigung" - befriedigt wurde dieses aber nicht. Also reagierte die damalige Bildungsministerin Dorothee Wilms (CDU) und rief das Modellprojekt ins Leben: die Geburtsstunde von boSKop.

Schnell etabliert

Zunächst auf drei Jahre angelegt, stand das Projekt mit Ablauf der Frist im Jahre 1989 vor dem Aus. Aber nur kurz: Denn seit 1990 ist boSKop nicht mehr nur Modellprojekt, sondern eine feste Einrichtung beim Akademischen Förderungswerk (AKAFÖ), dem Studentenwerk in Bochum. Die Finanzierung wurde vor allem gesichert, da die Studenten bei einer Umfrage mit großer Mehrheit zustimmten, den Sozialbeitrag um 1 Mark 50 anzuheben, um die Hochschul-Kultur zu finanzieren. boSKop hatte sich schnell etabliert.

Eine Brücke zur Stadt

Seither wurden unzählige Veranstaltungen auf etliche Bühnen gebracht. So holte boSKop etwa das Europäische Tanztheater-Treffen ins Ruhrgebiet, organisierte Lesungen mit Else Lasker-Walfisch oder initiierte verschiedene Literaturwettbewerbe. Doch nicht nur an der Uni ist boSKop aktiv: Ziel des Kulturbüros war und ist es auch, die Kluft zwischen Stadt und Campus zu überwinden. Sprich: Veranstaltungen nicht nur im Audimax oder im Kulturcafé der Uni zu organisieren, sondern auch in Museen oder im Bochumer Schauspielhaus.

Umfangreiches Kursprogramm

Das Fundament, auf dem alles basiert, ist das umfangreiche Kursprogramm, das zu jedem Semester erscheint. Neben Künstlern können hier auch Studenten selbst als Kursleiter fungieren und ihr Know-how vermitteln. Das Angebot reicht von populären Genres wie Musik (Big Band, Jazz) oder Tanz (Capoeira, Afrotanz) bis hin zu exotischen Lehrgängen wie Motorrad- oder Kampfsport-Kursen. Weiterer Schwerpunkt ist die Verständigung der Kulturen. Seit fünf Jahren sind etwa die Deutsch-Türkischen Theatertage fester Bestandteil des boSKop- Programms. Außerdem bietet boSKop Studienreisen nach Osteuropa an und entsendet Tutoren in die Wohnheime, die ausländischen Studenten bei der Integration im fremden Land behilflich sind.

"Vitamine fürs Leben"

Und boSKop vermittelt Vitamine fürs Leben: Einige Studenten, die bei boSKop als studentische Hilfskraft oder Kursleiter gearbeitet haben, wissen seitdem, wofür sie sich wirklich interessieren: also Planen, Organisieren, hinter Bühnen arbeiten oder sogar auf einer. So assistierte beispielsweise Sabine Reich dem bekannten Theaterregisseur Claus Peymann am Wiener Burgtheater, Dr. Klaus Hartung wurde Audioingenieur bei einer amerikanischen Hifi-Firma und Hennes Bender ist in der deutschen Comedy-Szene heute bestens bekannt.

Weitere Informationen:
Boris Rosenkranz, Kulturbüro boSKop,
Tel. 0179/7518886, 0234/32-11520

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution2


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Ruhr-Universität Bochum, Dr. Josef König, 16.10. 2006
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